Saunaclub-Gäste behindern Feuerwehrleute in Hamminkeln „Wir mussten die Polizei zu Hilfe rufen, um unsere Arbeit machen zu können“

Hamminkeln · Ein Mann ist bei einem Feuer in einem Saunaclub am Niederrhein ums Leben gekommen. Drei andere Gäste behinderten derweil die Löscharbeiten der Feuerwehr. Die Retter mussten die Polizei zur Hilfe holen.

Feuer in Saunaclub in Hamminkeln - Mann stirbt
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Feuer in Saunaclub in Hamminkeln - Mann stirbt

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Foto: WTVnews/Weber

Bei dem Toten handelt es sich um einen 64-jährigen Mann. Rettungskräfte hatten noch versucht, den Gast zu reanimieren, wie die Polizei in Wesel mitteilte. Dennoch starb er noch vor Ort. Vorher war der Mann zunächst von Mitarbeitern als vermisst gemeldet worden, die Einsatzkräfte fanden ihn leblos nach einiger Suche.

Offenbar unbeeindruckt von dem tragischen Geschehen zeigten sich drei Männer. Sie behinderten die Feuerwehr während des Löscheinsatzes in der Nacht zu Sonntag erheblich, bestätigte ein Polizeisprecher. Sie sollen Feuerwehrleute weggedrängt und ihnen den Wasserschlauch weggenommen haben, um sich gegenseitig zu bespritzen.

„Wir mussten die Polizei zu Hilfe rufen, um unsere Arbeit machen zu können“, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr. Vermutlich seien die Männer auch Besucher des Clubs gewesen, hieß es. Ob sie betrunken waren oder sich darüber hinaus aggressiv verhielten, wurde nicht gesagt. Die drei Männer kamen in Polizeigewahrsam. Ihnen droht jetzt eine Anzeige, teilte ein Polizeisprecher mit.

Der Brand war laut Polizeimitteilung am frühen Sonntagmorgen gegen 1.15 Uhr ausgebrochen. Das Gebäude an der Straße Kesseldorfer Rott wurde vollständig zerstört. Wie die Freiwillige Feuerwehr Hamminkeln auf Facebook mitteilte, habe für Anwohner keine Gefahr durch Schadstoffe in der Luft bestanden. Messungen hätten keine erhöhten Werte gezeigt.

Der Saunaclub wirbt auf seiner Internetseite mit Sauna, Whirlpool, Wellnessdusche und Dampfbad. Es blieben „zwischen Wellness, Erotik und anderweitigen Genüssen bestimmt keine Wünsche offen“, heißt es dort. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

(hebu/dpa/AFP)
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