Zwei Jahre nach dem tödlichen Unfall Weiter keine Schranke am Bahnübergang in Lankernbrok

Hamminkeln · Auch zwei Jahre nach dem tödlichen Unfall auf der „Bocholter“-Strecke ist es nicht sicher, so Anwohner. In der Ratssitzung werden wieder Forderungen laut – zur Überraschung der Politiker. Die Frage ist: Hat die Stadt einen Antrag versäumt?

 Bei dem Unfall am 24. April 2020 starben drei Menschen. 
  RP-Archivfoto: ast

Bei dem Unfall am 24. April 2020 starben drei Menschen. RP-Archivfoto: ast

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Im April 2020 ereignete sich in Lankernbrok auf der „Bocholter“-Strecke ein schwerer Unfall. Ein Auto krachte auf dem Bahnübergang gegen den Zug. Die drei Insassen aus Dinslaken, die zuvor im dortigen Gartencenter Blumen kauften, starben. Anwohner forderten daraufhin, eine Schranke am Bahnübergang zu installieren, und berichteten von weiteren Beinaheunfällen. Der Ruf nach mehr Sicherheit wurde laut, doch statt der Schranke wurden Poller aufgestellt. Allerdings weiß man vor Ort genau, dass diese wenig helfen. Denn die Strecke wird weiterhin von verschiedenen Verkehrsteilnehmern vielfach gequert. So wird 500 Meter weiter der ebenfalls unbeschrankte Übergang Knippingsweg/Lankernbrok weiter genutzt.

Fast zwei Jahre nach dem tödlichen Unfall ist am Mittwoch jetzt ein Anwohner in der der Ratssitzung vorgeschalteten Fragestunde für Bürger mit der berechtigten Frage angetreten, wann denn deutlich mehr Sicherheit am Unglücksbahnübergang und anderen Stellen geschaffen werde. Das war für die Politiker sichtbar eine Überraschungsfrage, denn auf der Verwaltungsbank blickte man irritiert. Das Thema hatte in letzter Zeit niemand auf dem Schirm.

Bürgermeister Bernd Romanski verwies auf die Deutsche Bahn, die zuständig sei. Er erinnerte an den Streckenausbau zwischen Wesel und Hamminkeln, wo die Bahn Tempo 100 und darüber fährt, was verpflichtend für den Einbau von Schranken ist. Die Verwaltung wird nun wohl bei der Bahn nachhören müssen. Denn der Anwohner sprach davon, dass er vom Hörensagen wisse, dass die Stadt versäumt habe, einen Antrag für Beschrankung zu stellen. „Wir als Stadt haben nichts versäumt“, sagte Romanski dazu. Doch der Stand der Dinge in Lankernbrot am vielfrequentierten Übergang sei auch nicht bekannt.

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