Raiffeisenstraße ist fertig Hamminkelns neue Einkaufswelt

HAMMINKELN · Die Raiffeisenstraße ist fertig. Dem Handelsstandort wird zugetraut, auch auswärtige Kunden in den Ort zu lotsen.

 Der Verkehr auf der neuen Raiffeisenstraße in Hamminkeln fließt. Die Stadtverwaltung setzt auf eine Belebung der City.

Der Verkehr auf der neuen Raiffeisenstraße in Hamminkeln fließt. Die Stadtverwaltung setzt auf eine Belebung der City.

Foto: Thomas Hesse

Das Werk ist getan, nach den Straßenbauarbeiten ist die neue Raiffeisenstraße nun geöffnet – ohne öffentlichen feierlichen Akt. Auf den möglichen Werbefaktor haben Einzelhandel und Stadt verzichtet, das Weihnachtsgeschäft band offensichtlich die Kräfte. Dabei hat der Ort, der laut Einzelhandelskonzept in Hamminkeln sowie in Dingden und Mehrhoog seine Handelsschwerpunkte hat, einen Schritt vom Dorf zur Stadt getan. Der Wandel mit einem Stück Verlust des dörflichen Charakters mag nicht jedem gefallen. Für Anneliese Große-Holtforth (CDU), lange Jahre Planungsausschussvorsitzende, aber steht fest: „Hamminkeln ist mit diesem Einkaufszentrum in der modernen Zeit angekommen.“

Sie sieht den aktuellen Stand mit Freude und Gefühl. „Da ich daran auch emotional beteiligt bin, möchte ich nochmal darauf hinweisen, denn es ist ein gelungenes Werk“, sagt Große-Holtforth. Handel und Kunden reagieren positiv. Befragt man Käufer, ist viel Lob zu hören. Dem Ziel, mit dem Einkaufsangebot im Zentrum bisher in Nachbarstädte abfließende Kaufkraft vor Ort zu binden, dürfte die Stadt nähergekommen sein. Bekanntlich wurde unter diesem Aspekt ebenfalls die Bebauungsplanung am Rathaus, also die Verlängerung auch des Einkaufsbereichs hin zur Brüner Straße, debattiert.

Die CDU hatte den Anstoß für das Projekt vor langer Zeit gegeben. Nach vielem Hin und Her bis kurz vor dem Durchbruch kam man zu einer Lösung, bei der die privaten Investoren Stefan Schleiting und Heinz sowie Erika Schneiders mit im Boot waren. Bürgermeister Bernd Romanski habe sich schlussendlich entscheidend eingesetzt, lobt Anneliese Große-Holtforth. Schon jetzt, so ist sich der Verwaltungschef sicher, werde die „neue Raiffeisenstraße einen Hype bringen“. Der Anteil derer, die von außerhalb nach Hamminkeln zum Einkauf kommen, werde steigen. Das liegt nicht nur daran, dass es trotz Aufrüstung des Standortes vergleichsweise gemächlich in Hamminkelns Mitte zugeht. Das ist auch begründet in der schnellen Erreichbarkeit der Stadt, den kurzen Wegen und dem Parkangebot mitten zwischen dem erweiterten Rewe-Markt, dem Eckbau für Praxen und Geschäft an der Blumenkamper Straße und dem frisch angesiedelten dm-Markt im neu errichteten Wohn-Geschäftsbau im Viertel. Zudem gibt es vielseitige kleine Fachgeschäfte, Banken, Textiler und Gastronomie in der Nähe. Nur eben im Hamminkeln-Maßstab.

Ob es weitergeht mit der innerstädtischen Entwicklung an der Marktstraße oder der schmalen Molkereistraße, wo es interessante Läden gibt, muss man abwarten. Aufgeblitzt ist das Thema bereits politisch. Ein anderes Thema, das viele bewegt, ist verkehrspolitischer Natur. Zweifel wurden laut, ob die Zahl der Parkplätze reicht. Ob die optimistischen Prognosen passen,  wird sich zeigen müssen. Offen ist auch die Verkehrslenkung, erst wurden baulich Fakten geschaffen. Ein Verkehrskonzept wurde angerissen und die Debatte verlief im Nichts, der folgende Wechsel des Gutachters sagt aus, dass man nicht weitergekommen ist.

 Raiffeisenstraße

Raiffeisenstraße

Foto: Thomas Hesse

Jetzt ist ein Dortmunder Büro beauftragt, die Wege der automobilen Kunden insbesondere an den Knotenpunkten durchzuspielen. Wann die Sache diskutiert werden kann in 2020 sagt niemand. „Aussagekraft und Genauigkeit geht vor Tempo“, betont der Bürgermeister.

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