Besucher können mitmachen Bürgerpark in Wertherbruch bekommt drei neue Aktionen

Wertherbruch · Drei zum Teil interaktive Installationen werden bis zum Freitag angebracht. Wimpel, Wünschebaum und Engelsflügel nehmen Bezug auf die Zeit während der Corona-Pandemie. Was es mit den besonderen Projekten genau auf sich hat.

 Farbige Wimpelketten hängen an einem Baum. So sieht es bald im Bürgerpark in Wertherbruch aus.

Farbige Wimpelketten hängen an einem Baum. So sieht es bald im Bürgerpark in Wertherbruch aus.

Foto: U. M.

Es tut sich was im Dorf Wertherbruch. Kürzlich stellte der Heimatverein Alte Herrlichkeit seinen Ersatz für das im November 1999 aufgestellte und Weihnachten 2018 gestohlene historische Ortseingangsschild an der Provinzialstraße/Ecke Mussumer Straße auf (wir berichteten). Auf dem liebevoll gestalteten Schild steht nicht nur „Wertherbruch“, es nimmt auf der Rückseite auch künstlerisch die grüne Seite des Dorfes auf. Künstlerin Ursula Meyer hat ihr kreatives Zeichen nach einer alten Fotografie gesetzt.

Parallel dazu wird am dorfverschönernden Projekt Bürgerpark gearbeitet. Wie Ursula Meyer, Kunsterzieherin an der Gesamtschule Hamminkeln, von der Betreuungsgruppe Für- und Miteinander berichtet, ist man unterwegs, den jetzt schon schönen Bürgerpark am Bürgertreff durch drei zum Teil interaktive Aktionen verstärkt aufzuwerten. „Sie sollen auch kleine Lichtblicke und schöne Momente in der derzeitigen kritischen Zeit darstellen“, sagt die Künstlerin und Kunsterzieherin. Die Installationen sollen am Freitag, 12. März, um 16.30 Uhr aufgebaut und in den Bürgerpark eingefügt werden.

Da ist zum einen die Wimpelaktion. Mehrere Seniorinnen und Mitglieder der Gruppe haben im ausgehenden Winter Wimpelketten aus Garnresten gehäkelt und sie für diese Aktion zur Verfügung gestellt. Das hat doppelte Wirkung. Die Wimpel sind in knorrigen Bäumen befestigt. So erblicken die Besucher ein heiteres Farbenspiel. Für die Seniorinnen, die gehäkelt haben, ist es schön, „ihre“ Kette wieder zu erkennen. „Sie erfreuen sich sicherlich an beidem“, erzählt Ursula Meyer.

 Dora Westerfeld häkelt Wimpel.

Dora Westerfeld häkelt Wimpel.

Foto: U. M.

Eine weitere Idee ist der „Wünschebaum“. Auch der hat etwas mit der besonderen Situation in Zeiten von Corona zu tun. „Die Besucher können ihre Wünsche in dieser außergewöhnlichen Zeit auf vorbereitete farbige Blättchen aus Fahnenstoff schreiben und am Wünschebaum befestigen“, erzählt die Wertherbrucherin. Es könne guttun, einen Wunsch aufzuschreiben, vielleicht zu erkennen, dass man nicht allein ist. Als Künstlerin rückt sie das bunte Farbenspiel in den Blickpunkt. „Es sorgt auch hier für einen ästhetischen und erheiternden Moment“, sagt Meyer.

Auffällig ist ein weiteres Element. Am angrenzenden Zaun befinden sich zwei große weiße Engelsflügel. Sie sind Teil der Aktion „Einander Engel sein...“. Gemeint ist das ebenso symbolisch wie tatkräftig. „Wir können diese kritische Zeit nur gemeinsam bewältigen, dabei müssen es nicht ausschließlich die himmlischen Heerscharen sein, auch wir Menschen können einander Engel sein“, erläutert Ursula Meyer. Sie bezieht das auf Hilfsbereitschaft und Unterstützung, wenn auch zurzeit durch neue, begrenzte Kontaktformen.

 Diese weißen Engelsflügel haben eine besondere Bedeutung.

Diese weißen Engelsflügel haben eine besondere Bedeutung.

Foto: U. M.

Sie denkt dabei an Gemeinschaft. Menschen sollen füreinander da sein. Aus Sicht der Künstlerin hat der kreative und von gestalterischen Ideen getragene Prozess eine weitere Wirkung für den, der sich darauf einlässt und genau hinschaut – und mitmacht. Denn symbolisch fängt dieses Kunstwerk an zu leben, wenn sich ein Mensch vor die Flügel stellt und ablichten lässt.

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