Infoabend am 14. März in Hamminkeln Rathaus-Bebauung: Bürger sind am Zug

Hamminkeln · Beim unter Zeitdruck stehenden Projekt hinter dem Rathaus sollen die Bürger frühzeitig mitreden. Die Grünen laden zur Versammlung am 14. März. Die offizielle Beteiligung im Verfahren steht noch aus.

 Wie das Areal neben der Hamminkelner Verwaltung bebaut werden könnte, darüber sollen Interessierte am Donnerstag, 14. März, während einer Veranstaltung im Bürgerhaus informiert werden.

Wie das Areal neben der Hamminkelner Verwaltung bebaut werden könnte, darüber sollen Interessierte am Donnerstag, 14. März, während einer Veranstaltung im Bürgerhaus informiert werden.

Foto: Klaus Nikolei

Wenn im Mai die nicht mehr verlängerbare Veränderungssperre für den Bebauungsplan am Rathaus fällt, will die Stadt die künftige Planung nach ihren eigenen Vorstellungen beeinflusst haben – und spätestens am 27. März im Planungsausschuss die Politik final beteiligen, um dann im Rat entscheiden zu können. Investor ITG wird dann aktuelle Pläne mitbringen, hieß es im Planungsausschuss am Mittwoch. Doch was ist mit dem Beteiligungsverfahren, das die Bürger einschließt?

Der große Zeitdruck dürfte keinen Raum lassen, über das formal Zwingende hinauszugehen. Schon wenn die ITG-Variante im März nicht durchkommt, müsste ein Plan B her. Für die Grünen ist die Debatte vor der Sitzung angesagt. Die Ratsfraktion, nicht die Partei, überholt nun die Verwaltung und will den Bürgern das Wort geben. Am Donnerstag, 14. März, soll die Debatte zur Bebauung am Rathaus um 19 Uhr im Bürgerhaus, Marktstraße 27, stattfinden.

Fürs Podium sind angefragt Bürgermeister Bernd Romanski, der das Projekt vorantreibt, Klaus-Dieter Boldt von Investor ITG, der die dann aktuellen Pläne kennt, und Matthias Bussen vom Nabu Hamminkeln, der lieber einen Park, auf jeden Fall aber den Erhalt von Obstbaumwiese und Bäumen hätte. Gegensätze sind also sicher.

Wobei Zündstoff insofern herausgenommen worden ist, als der Bürgermeister schon sagte, dass „ein größerer Eingriff in die Obstwiese“ nicht umsetzbar sei, und der Investor den Bau des dann vierten Hamminkelner Seniorenheims als nicht zwingend sieht. Die Grünen-Versammlung soll aber breiter aufgestellt sein, wie der der Titel ausdrückt: „Möglichkeiten und Chancen der Bebauung am und um das Rathaus Hamminkeln“. Die Fraktion hat, wie andere auch, bereits ein Seniorenheim abgelehnt, weil der zuständige Kreis Wesel keinen Bedarf sieht.

Darauf, so Grünen-Fraktionssprecher Johannes Flaswinkel, sei man mehrfach positiv angesprochen werden. Das zeige, dass das Thema „Bauen im letzten Herzstücks Hamminkelns“ die Bürger beschäftige. Folglich: „Wir wollen, dass die Bürgerschaft frühzeitig gehört wird, ihre Anregungen und Sorgen einbezogen werden. Wir wollen nicht, dass sie erst beteiligt wird, wenn die Planungen schon sehr weit vorangeschritten sind und die politische Entscheidung ansteht“, so Flaswinkel. Diese Art formaler und später Bürgerbeteiligung bemerke man in Hamminkeln immer öfter.

Grünen-Fraktionssprecher Flaswinkel will mehr Transparenz, will „Bürger mitnehmen“ und so eine „nachhaltige Lösung“ schaffen. Als Grüner sei er für den Erhalt des „wunderbaren Entrees“ an der Brüner Straße mit Obstbaumwiese und mächtigen Rotbuchen – einem verbliebenen Stück des alten dörflichen Ortes. Man gehe davon aus, sagt er, dass die Bürger Ideen und Vorstellungen einbringen, die zum Zeitpunkt der Debatte noch Eingang in die Entscheidung finden können. Dabei spricht Flaswinkel auch in Gegensätzen.

Bei der Vorstellung der Veranstaltung schwärmte er jetzt vom „schönen Bild beim Blick aus dem Rathaus, als nebenan noch der Garten bewirtschaftet wurde“. Andererseits betonte er, dass die Grünen-Fraktion nicht gegen eine Bebauung sei. Es müsse ein „geordnetes Verfahren“ sein und ein besseres Projekt als das, was bisher bekannt sei, sagte er. „Für alle, und nicht nur für die, die daran verdienen.“ Das Motto laute dabei: Gemeinsam mit der Bürgerschaft handeln sei besser für Investor und Stadt.

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