Petition von Bürgern an Hamminkelns Verwaltungschef Nach Todesfall: Bürger fordern Kreisverkehr

Kann ein Kreisverkehr die Gefahr auf der Kreuzung von B 473 und Ringenberger Straße in Hamminkeln lindern? Bürger haben eine Petition an Stadtchef Romanski gerichtet. Die Stadt hat Mitspracherecht in der Unfallkommission.

 Kerzen erinnern an der Kreuzung an das Unfallopfer.

Kerzen erinnern an der Kreuzung an das Unfallopfer.

Foto: Klaus Nikolei

Nach den zwei tödlichen Unfällen in Hamminkeln innerhalb weniger Stunden vor einer Woche auf der Bundesstraße 473 hat die Polizei inzwischen ein konkretes Unfallbild von beiden Ereignissen. Beim Unfall auf der Kreuzung B 473 mit der Ringenberger Straße kam ein 19-jähriger Motorradfahrer aus Hamminkeln ums Leben. Er prallte gegen den Reifen eines Traktors, der beim Linksabbiegen offenbar nicht auf den entgegenkommenden Verkehr geachtet hatte. Der Motorradfahrer kam aus Richtung Bocholt. Eine Bürgerin aus Hamminkeln macht sich nun mit einer Online-Petition dafür stark, dass die Unfallkreuzung sicherer wird. Die Petition „Kreisverkehr an der B 473. Unterschreiben Sie jetzt“ ist direkt an Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) gerichtet.

Der Aufruf wurde im Internetportal „Open Petition“ eingereicht: 177 Unterstützer hatten im Internet bis zum Dienstagnachmittag schon unterzeichnet, 119 der Unterzeichner gaben an, in Hamminkeln zu wohnen. Als nötiges Quroum sind 530 Personen benannt. „Open Petition unterstützt Petenten dabei, ihre Petition zu erstellen, Unterschriften zu sammeln und die Petition beim entsprechenden Empfänger einzureichen“, heißt es auf der Seite des Anbieters. Die Bürgerin führt aus, dass an der Kreuzung von Ringenberger Straße und Isselburger Straße (B 473) bei Aldi immer öfter schlimme Unfälle geschehen, die „nicht selten“ tödlich enden. Die Stadt Hamminkeln und der Kreis Wesel müssten handeln, fordert sie. Die Kreuzung sei nicht nur unübersichtlich. Tempo 70 aus Richtung Wesel und Bocholt sei ein großer Faktor, der schwerwiegende Unfälle begünstige. Unsere Redaktion befragte auch die Polizei, die nun auswerten will, wie viele Unfälle konkret sich dort ereigneten. Bekannt ist, dass es an gleicher Stelle zuletzt im März 2018 einen Unfall gab, bei dem eine 51-jährige Weselerin in einen Traktor fuhr. Viele weitere Unfälle ereigneten sich in den vergangenen Jahren auf der B 473 auch an anderen Stellen. Oft war überhöhte Geschwindigkeit der Grund. Die Strecke verleitet zur Raserei.

Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) teilte auf Anfrage mit: „Die Petition ist mittlerweile hier im Hause bekannt.“ Zuständiger Baulastträger sei Straßen NRW, die B 473 sei eine Bundesstraße, die Ringenberger Straße eine Landstraße. „Nach tödlichen Verkehrsunfällen kommt immer die Unfallkommission zusammen, um die Unfallstelle in Augenschein zu nehmen. Die Federführung hat in diesem Fall der Kreis Wesel“, erklärte der Bürgermeister. Die Unfallkommission bestehe dann aus dem Kreis Wesel, der Kreispolizeibehörde Wesel, Straßen NRW und dem örtlichen Straßenverkehrsamt. Im Regelfall werden auch die örtliche Polizei und der örtliche Straßenbaulastträger eingebunden. Nach seinem Kenntnisstand gab es bisher keine Überlegungen, an der Stelle einen Kreisverkehr zu erstellen, sagt Romanski. Die Stadt Hamminkeln habe grundsätzlich eine positive Haltung zu Kreisverkehren, da der Verkehrsfluss immer geregelt ist und die Geschwindigkeit bei der Anfahrt reduziert werden muss. „Kollisionen wie jetzt geschehen, wären dann ausgeschlossen, da keinerlei Abbiegeverkehre, wie im aktuellen Fall, stattfinden würden.“ Ob aber der Verkehrsfluss auf der stark befahrenen Bundesstraße eine solche Lösung zulässt, müsse der Straßenbaulastträger beantworten. „Darüber hinaus ist auch zu prüfen, ob die notwendigen baulichen Rahmenbedingungen gegeben sind“, sagt Romanski.

Was genau der Grund für den zweiten tödlichen Unfall ist, der sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstah in der vergangenen Woche in Höhe der Gaststätte Weißenstein ereignet hat, wird inzwischen klarer. Ein Fahrer war nachts auf freier Strecke gegen einen Straßenbaum gefahren. Die Polizei geht von einem „Alleinunfall“ aus. Zwischenzeitlich war der Fahrer eines dunklen Kombis mit RE-Kennzeichen gesucht worden, der bei Eintreffen der Polizei am Unfallort stand. Er entfernte sich, als die Polizei kam. Der Fahrer habe Kontakt zur Polizei aufgenommen. Man gehe nicht davon aus, dass dieser dunkle Kombi am Unfall beteiligt war, hieß es. Die Polizei hatte bei diesem Unfall Probleme, die Angehörigen zu erreichen und über den Tod des 27-Jährigen zu verständigen. Sie waren im Urlaub.

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