Nach Gewitterregen in Hamminkeln Brückenböschung erneut abgerutscht
Wieder hat Starkregen dazu geführt, dass sich am Radweg der Brücke über die Betuwelinie (L 480) ein Loch aufgetan hat. Der Landesbetrieb Straßen NRW erklärt, dass der Schaden am Mittwoch behoben wird.
Der starke Gewitterregen am Samstag hat dafür gesorgt, dass die Böschung an der neuen Hamminkelner Brücke über die Betuwelinie auf einer Fläche von mehreren Quadratmetern abgesackt ist. Das hat zur Folge, dass unmittelbar an der Kante des Radweges der Diersfordter Straße nun ein großes Loch klafft. Am Sonntagabend wurde die Gefahrenstelle mit zwei Warnbaken gesichert.
Kurios: Vor fast genau sieben Monaten ist exakt an derselben Stelle die Böschung schon einmal abgerutscht – nach starken Regenfällen. Und weil, so wie damals, die Standsicherheit offenbar nicht gefährdet ist, bleibt der Radweg auch diesmal geöffnet.
Nach der erneuten „Ausspülung“ stellt sich die Frage: Hat man aus dem Fehler der Vergangenheit denn nichts gelernt? Einer, der es wissen muss, ist Christoph Angenendt, in Wesel Projektleiter beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW. Im März/April, erklärt er, habe man den Mangel von der Firma Bunte aus Essen beseitigen lassen. „Unsere Leute sind dann rausgefahren und haben festgestellt, dass die Arbeiten nicht ordnungsgemäß erledigt wurden. Anfang Juli gab es nochmals einen Termin, bei dem Details besprochen wurden.“
Mit dem Starkregen, der am Samstag über die Region niedergegangen ist, hatte offenbar niemand gerechnet. Muss nun der Steuerzahler für die erneute Reparatur aufkommen? Angenendt gibt Entwarnung: „Nein. Denn als Auftragnehmer hat Bunte eine Gewährleistungspflicht von fünf Jahren. In dieser Zeit muss die Bauunternehmung Mängel kostenneutral beseitigen.“ Am morgigen Mittwoch, so der Plan, soll der Schaden behoben, das Loch wieder verfüllt werden. Ziel ist es, die Böschung im nächsten Jahr zu bepflanzen – voraussichtlich mit verschiedenen Straucharten. Durch die Wurzelbildung soll die Böschung stabilisiert werden.
Beim Landesbetrieb Straßen NRW gehen Experten der Bauüberwachung davon aus, dass die Außenkante des Radweges nicht das richtige Gefälle hat. Folge: Regenwasser sei zusammen mit Dreckpartikeln den Radweg heruntergelaufen und habe die gelben Abschlussleitungen, die in die Felder unterhalb der Böschung führen, verstopft. Beim nächsten Starkregen sei dann das Wasser über die etwas höhere Außenkante des Radweges geflossen und habe an der tiefsten Stelle unkontrolliert für die Ausspülung gesorgt. Ein Phänomen, das man von vielen Baustellen kenne. Bei der Abnahme der Maßnahme habe man diesen minimalen Fehler seinerzeit nicht erkennen können, heißt es.