Schermbeck Hallenbad Schermbeck: Baden trotz Baustelle

Schermbeck · Seit gestern ist sowohl das große Becken im Inneren als auch das kleine im Außenbereich wieder für die Besucher geöffnet. Währenddessen laufen die Sanierungsarbeiten im Dusch- und Umkleidebereich.

 Während Moritz (l.) und Jens sich gestern Nachmittag im Außenbecken des Schermbecker Hallenbades abkühlten, überwachte WSV-Betriebsleiter Heinz Pawlik die Bauarbeiten im Inneren. Duschen und umziehen muss man sich in diesen Tagen übrigens draußen.

Während Moritz (l.) und Jens sich gestern Nachmittag im Außenbecken des Schermbecker Hallenbades abkühlten, überwachte WSV-Betriebsleiter Heinz Pawlik die Bauarbeiten im Inneren. Duschen und umziehen muss man sich in diesen Tagen übrigens draußen.

Foto: Malz

Der erste Badegast stand gestern bereits um 6.15 Uhr auf der Matte. Am Morgen passierten insgesamt 40 Besucher den Seiteneingang. Und auch am Nachmittag war reger Betrieb im Schermbecker Hallenbad. Einer davon war Werner Kampmann (73) aus Rhade bei Dorsten. Zusammen mit seinen beiden zehn Jahre alten Enkelkindern, Laura und Chiara, stürzte sich das langjährige WSV-Mitglied ins kühle Nass. "Ich bin froh, dass das Solehallenbad schon wieder so früh geöffnet hat. Andere Bäder schließen vier bis sechs Wochen in den Ferien", sagt Kampmann.

Schermbeck: Hallenbad Schermbeck: Baden trotz Baustelle
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Nicht so in Schermbeck. Dort war das Bad gerade einmal zwei Wochen lang geschlossen — und das, obwohl der zweite Sanierungsabschnitt derzeit im vollen Gange ist.

Zum Hintergrund: Das Schermbecker Schwimmbad stand vor zwei Jahren so gut wie vor dem Aus. Hohe Betriebs- und Sanierungskosten standen einem miserablen Haushalt gegenüber. Für die Gemeinde ein Fass ohne Boden — also übertrug der Haupt- und Finanzausschuss am 20. Juni 2011 die Verantwortung dem Wassersportverein (WSV). Vorangegangen war ein ausgeklügeltes Sanierungsgutachten sowie ein neues Betreibermodell.

Um das Hallenbad fit für die Zukunft zu machen, stellt die Gemeinde dem Verein nun die erforderlichen Mittel für die Sanierung einschließlich der Betriebskosten fürs Schulschwimmen zur Verfügung. Die ersten Sanierungsmaßnahmen erfolgten darauf im vergangenen Jahr. Damals wurde für rund eine Million Euro eine neue Filter- und Lüftungsanlage sowie eine neue Heizung und ein neues Blockheizkraftwerk eingebaut. Auch das Dach, die Fensterflächen und Fassaden wurden energetisch saniert. In diesem Jahr sind die Duschen, Umkleiden und das Foyer an der Reihe. Noch einmal 500 000 Euro werden dafür ausgegeben.

"Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Betriebsleiter Heinz Pawlik. So wurde in den ersten beiden Wochen alles entkernt und rausgerissen. Anschließend wurden neue Leitungen verlegt. Auch ein Schallschutz am großen Becken wurde montiert. Mit Erfolg: Die Lärmwerte sanken von 4,2 auf 1,2. Mittlerweile sind die beauftragten Firmen wieder mit den Instandsetzungsarbeiten zugange. Heißt: Es wird gefliest, montiert und aufgebaut. "Wenn alles fertig ist, haben wir ein komplett neues Hallenbad", freut sich nicht nur Pawlik. Auch Kampmann sagt: "Es ist schon beachtlich, was dieser Verein alles auf die Beine stellt. Und das bei diesen familienfreundlichen Preisen."

Dass er sich dafür gestern in einem Zelt umziehen musste, machte ihm gar nichts aus. Denn die mobilen Umkleidekabinen sind unter anderem ein Grund, warum das Hallenbad nur zwei Wochen geschlossen blieb. "Der Hubboden des Schwimmbeckens muss schließlich jedes Jahr gewartet werden", erklärt Pawlik und ergänzt: "Für alles andere haben wir mit den Zelten und einer Warmwasserdusche im Außenbereich eine Lösung gefunden."

(jul)
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