Wesel Gute Noten fürs Brustzentrum
Wesel · Ein Qualitätsvergleich bescheinigt dem Ev. Krankenhaus und dem Marien-Hospital überdurchschnittliche Leistungen bei der Behandlung von Brustkrebs. Patientinnen haben entschieden: Frau ist dort gut aufgehoben.
Einen Vergleich braucht das Brustzentrum Wesel mit jährlich rund 300 Patientinnen nicht zu scheuen: Das Westdeutsche Brust-Centrum (WBC) bescheinigt dem Evangelischen Krankenhaus und dem Marien-Hospital, die seit 2005 gemeinsam das Brustzentrum Wesel bilden, überdurchschnittliche Leistungen bei der Behandlung von Brustkrebs. 2008 wurde in über 229 Brustzentren ein Qualitätsvergleich durchgeführt. Auf dem Prüfstand: medizinische Therapiestandards und die Ergebnisse von Brustkrebsbehandlungen.
"Abgefragt wurde unter anderem, wie viele der erkrankten Frauen vor der Operation wussten, ob es sich um ein Karzinom handelt oder nicht", sagt Ingrid Krause-Richter, Chefärztin der Abteilung für Gynäkologie und Senologie am Evangelischen Krankenhaus. "Denn das Wissen um den Tumor, um Größe und Art bestimmt die adäquate Behandlung." 95 Prozent der betroffenen Frauen erhielten diese Diagnose im Marien-Hospital vor der OP, 92 Prozent im Evangelischen Krankenhaus. Der Richtwert der WBC-Analyse liegt bei 71 Prozent.
Platz drei fürs Image
Ebenfalls auf dem Prüfstand: die Betreuung und Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen nach einer OP und während der anschließenden Chemotherapie. Eine wissenschaftlich gestützte Patientinnen-Befragung in 51 Brustzentren in NRW durch das Institut für medizinische Soziologie der Uni Köln zeigt: In beiden Kliniken ist Frau im Krankheitsfall bestens aufgehoben. Auf die Frage nach dem Ruf des Brustzentrums und ob man es der besten Freundin empfehlen würde, bekommt Wesel die drittbeste Bewertung. "Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis, weil es ausdrückt, wie viel Arbeit in den vergangen Jahren investiert wurde und was sich positiv entwickelt hat", sagt Maud Beste, Verwaltungsleiterin des Evangelisches Krankenhauses.
So wurden unter anderem Mitarbeiterinnen zu so genannten Breast Care Nurses weitergebildet, die sich speziell um die Pflege der Krebs-Patientinnen kümmern. Eine Strahlentherapie wird in einem Neubau am Evangelischen Krankenhaus wohnortnah angeboten. "Es wurden gemeinsam mit Selbsthilfegruppen Beratungsangebote aufgebaut. Es gibt eine intensive Betreuung durch Psychoonkologen, Kosmetikkurse und Sportkurse in der Krebsnachsorge", so Beste.
Die Qualität des Brustzentrums liegt vor allem im guten Miteinander, weiß Dr. Daniela Rezek, Chefärztin der Abteilung für Senologie am Marien-Hospital. "Durch diverse Kooperationen mit Pathologen, Physiotherapeuten und Sanitätshäusern konnten wir diese guten Ergebnisse erzielen." In Kürze unterzieht sich das Brustzentrum zudem einer erneuten Zertifizierung.
