Kommentar zur Woche Glücklichmachgeschichten gesucht

Niederrhein · Es sind kleinen Momente, die das Leben oft glücklich machen. Mit Goethe möchte man sagen: Verweile doch! Das große Glück sollte man ins Eisfach stellen und es portionsweise wieder auftauen können - für schlechtere Zeiten. Wir suchen Ihre Geschichten. Was hat Sie diese Woche gefreut?

 Ausdruck puren Glücks: Jubel beim Fußball.

Ausdruck puren Glücks: Jubel beim Fußball.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Das Gefühl großer Glückseligkeit stellte sich am Freitagmorgen bei einer Schlittenfahrt zur Kindertagestätte meiner Tochter ein. Es kommt nicht so oft vor, dass man als Erdenbürger vom Niederrhein sein Kind durch den festen Schnee morgens zur Kita ziehen kann. Die Luft war klar, das Kind jauchzte, der Tag brach an. Zwei Menschen gingen fröhlich des Weges. Auch andere Eltern freuten sich an der Schlittenfahrt, und mancher fragte scherzend: „Nehmt ihr mich mit?“ Man darf auch mal ganz pathetisch feststellen. Es sind solche Momente, die das Leben glücklich machen. Mit Goethe möchte man sagen: Verweile doch! Das große Glück sollte man ins Eisfach stellen und es portionsweise wieder auftauen können – für schlechtere Zeiten.

Solche Geschichten suchen wir auch von Ihnen. Am Ende dieses Textes möchte ich Ihnen eine kleine neue Serie erklären, die wir starten wollen. Glücklichmachgeschichten gesucht!

Als Journalist berichtet man zu oft über jene Momente, in denen etwas negativ von der Normalität abweicht: Verfehlungen, politisch eskalierende Debatten – zu oft auch: Krisen, Unfälle, Tod. In dieser Woche haben wir über den Auszug des Elektronikers Saturn aus dem Weseler Esplanade-Center berichtet; und wenn nicht jeder Eindruck trügt, den mein Kollege Klaus Nikolei in seinen Recherchen gewonnen hat, dann steht es schlecht um die Zukunft von Saturn in Wesel. In der City gibt es keine Flächen, außerhalb verwehrt das Einzelhandelskonzept solche Ansiedlungen. Wir haben unsere Leser danach um Reaktionen gebeten. Eine Auswahl werden wir in den kommenden Tagen abdrucken. Schon jetzt aber steht fest, dass man aus den Zuschriften ein Fazit ziehen kann: Zu viele Bürger dieser Stadt haben den Wesel-Blues. Zu oft leidet auch mancher Funktionsträger dieser Stadt daran. Wir wollten deshalb in dieser Woche bewusst in dieser Woche auch Positivgeschichten aus dem Handel erzählen: Als wir auf die Suche danach gingen, gab es kaum Reaktion. Man meinte doch, dieser Wesel-Blues sei längst überwunden. Er scheint aber bei manchem nur verborgen unter dem neuen Pflaster der Fußgängerzone. Da hat mancher vielleicht übersehen, an wie vielen Stellen sich die Stadt zum Guten verändert hat: Wesel wie auch Hamminkeln und Schermbeck mit ihren Rändern als grüner Lunge, mit viel Natur und dennoch reichhaltigem Kulturangebot, sind lebenswerte Fleckchen Erde. Hier lässt es sich gut leben.

Womit wir zum Finale dieser Kolumne auf unsere Idee zu sprechen kommen wollen: Gerne wollen wir Ihre kleinen Glücklichmachgeschichten sammeln. Was hat Sie in dieser Woche fröhlich gemacht? Haben Sie irgendwo am Niederrhein besonders gut gegessen. Hat Ihr Enkel mal wieder was Schönes für Sie gebastelt? Oder haben Sie ihren Ehemann mit dem Schlitten zur Arbeit gefahren? Wir suchen von nun an in den sozialen Netzwerken und per Mail nach solchen Storys, Anekdoten, Erinnerungen – und werden auch immer wieder dazu aufrufen, solche Geschichten einzusenden. Es braucht nicht viele Sätze, manchmal reichen auch ein paar Zeilen. Dazu wollen auch wir Redakteure jede Woche erzählen, was uns erfreut hat, welchen Termin wir gerne besucht haben. Mich würde es übrigens glücklich machen, wenn der Schnee noch ein wenig verweilt. Klara und ich wollen am Samstag noch einmal mit dem Schlitten raus.

Glücklichmachgeschichten gesucht! Schreiben Sie an wesel@rheinische-post.de; Betreff „Glücklichmachgeschichten“, senden Sie eine Postkarte an Rheinische Post Wesel, Großer Markt 11, 46483 Wesel oder besuchen Sie uns auf Facebook: https://www.facebook.com/rp.wesel

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