Grundschule Mehrhoog Kritik an der CDU aus den Dörfern

Hamminkeln · Die Vergrößerung der Grundschule Mehrhoog verunsichert Wertherbruch und Loikum. Für die CDU ist der Beschluss für die Dreizügigkeit ein politisches Risiko. Jetzt reagiert sie mit Zusicherungen für den Schulstandort Wertherbruch.

 Weiter wird über die Pläne für die Mehrhooger Grundschule diskutiert.

Weiter wird über die Pläne für die Mehrhooger Grundschule diskutiert.

Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

In der jüngsten Fraktionssitzung der CDU im Rathaus waren Andrea Nienhaus (Alte Herrlichkeit Wertherbruch) und Thomas Wingerath (Dorfgemeinschaft Loikum) zu Gast. Sie waren zuvor schon im Schulausschuss aufgetreten, denn Wertherbrucher und Loikumer eint die Sorge, dass der Grundschulstandort Wertherbruch wegfallen könnte.

Grund ist der Beschluss, die Mehrhooger Grundschule dreizügig auszubauen statt, wie zuvor beschlossen, zweizügig. Da Wertherbruch als Filiale des aktuell zweizügig laufenden Mehrhoog geführt wird und selbst den dritten Zug bildet, ist die Vergrößerung der Grundschule Mehrhoog ein Risiko für die Dorfschule. Kann der zentrale Standort Mehrhoog nicht mit Schülern ausgelastet werden, müsste rechnerisch Wertherbruch die Plätze besetzen. Die CDU hat mit dieser Entwicklung in ihren Kerngebieten für Verstörung gesorgt.

Jetzt reagierten Frakionsvorsitzender Dieter Wigger sowie die beiden Ratsmitglieder Erwin Meyer (Wertherbruch) und Johannes Overkamp (Loikum) öffentlich mit einem Brief an Nienhaus und Wingerath. Die CDU habe die vorgetragenen Argumente zum Schulstandort Wertherbruch engagiert diskutiert, heißt es darin. Daraus wurden „drei wesentliche Ergebnisse“ abgeleitet.

Erstens: Für die CDU seien die Anliegen und Interessen der Dörfer gleichermaßen von Bedeutung. „Ein Beschluss für den Ortsteil A darf aus unserer Sicht niemals ein Beschluss gegen den Ortsteil B sein. Dies gilt auch nicht für den Beschluss des Schulausschusses in der vergangenen Woche, der auf einer Vorbereitung der überparteilichen Schularbeitsgruppe der Stadt basierte.“

Zweitens bekräftigt die CDU den politischen Einsatz für den Schulstandort Wertherbruch/Loikum. „Wir werden das auch weiterhin tun und uns dafür einsetzen, den Schulstandort zu erhalten und für die Zukunft zu sichern. Nicht zuletzt tragen die Investitionsentscheidungen für die Sanierung der Schule wesentlich dazu bei“, heißt es. Man wolle „positiv über die Zukunft des Schulstandortes Wertherbruch sprechen und keine Niedergangs-Szenarien verbreiten“. Mehr Räume für die Mehrhooger Grundschule bedeute keinen Automatismus für Wertherbruch. Die Fraktion betont: „Wir wollen Eltern und die Dorfbewohner in Wertherbruch und Loikum nicht verunsichern, sondern ermuntern, dass die Dorfschulstruktur in Wertherbruch beste Voraussetzungen für die Grundschulzeit ihrer Sprösslinge bietet. Mit diesem Pfund gilt es zu werben!“

Punkt drei des CDU-Briefs behandelt die ausreichende Schülerzahl am Standort Wertherbruch/Loikum, was auch mit neuen Wohnbaumöglichkeiten zusammenhängt. „Alte Herrlichkeit“ und Dorfgemeinschaft Loikum sollen bei ihren Aktivitäten für die Entwicklung der Dörfer „jederzeit gern mit Zukunftssignalen“ unterstützt werden, die den Zuzug junger Familien betreffen. Man wolle gemeinsam an der Umsetzung der im Rahmen des Projekts „Hamminkeln 2030+“ genannten Ideen arbeiten, schreiben die Christdemokraten. Hier einige Beispiele in Wertherbruch: Vereinsheim Pfadfinder/Landjugend, Gestaltung Dorfplatz, technische Einrichtung Bürgerhalle, Kunstrasenplatz, touristische Maßnahmen. Auch in Loikum wurden neben der Zukunftssicherung des Kindergartens einige Maßnahmen genannt, zum Beispiel die Nahversorgung oder die Pflegesituation.

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