Hamminkeln Grüner Wahlkampfauftakt
Hamminkeln · Mit einem plakativen Auftritt am Bahnübergang Mehrhoog starteten die Grünen gestern durch. Ziel ist ein erfolgreiches Abschneiden bei der Kommunalwahl. Rhedes Bürgermeister Mittag gab Tipps, wie's klappen kann.
Die Grünen starten durch in die heiße Wahlkampf-Phase. Als Anlaufstation bietet sich der Bahnübergang Mehrhoog förmlich an. Hier platzierte eine Truppe um Bürgermeisterkandidat Johannes Flaswinkel gestern Morgen eine Plakatwand "groß wie ein hochgeklapptes, klassisches Schlafzimmer". "Ich bin eine Lärmschutzwand" erläuterten große Lettern verwunderten Passanten die grüne Botschaft an der Betuwe-Linie: "So nicht – Troglage für Mehrhoog." Mit dieser "spontanen Aktion" will die Partei die Exponenten der Region auf die Reise nach Berlin schicken, wo sie am Dienstag Verkehrsminister Tiefensee (SPD) die Unterschriftenlisten mit Forderungen der Anrainer zwischen Oberhausen und Emmerich überreichen.
Gemalt hatten die grünen Männner und iher Frauen bis tief in die Nacht. Vorgeschaltet war am Donnerstagabend die Mitgliederversammlung im Gasthof Küpper in Dingden. Hier zog der einzige Gegenkandidat von Bürgermeister Holger Schlierf eine Bilanz der Arbeit Rat.
Betont freundlicher Umgangston
Dabei stand die Umsetzung des Konjunkturpakets an erster Stelle. Weitere Kernpunkte waren der Bau der Sportanlage in Hamminkeln und Dingden sowie die Verlegung der Stadt- und Schulbücherei ins Schulzentrum. "Ich freue mich besonders, dass das schwierige Projekt, dem Hamminkelner SV eine neue Sportstätte zu schaffen, nun ein glückliches Ende nimmt. Auch den Dingdenern kann ich sagen, dass wir sie mit Sicherheit nicht vergessen haben", sagte Flaswinkel mit Blick auf laut werdende Kritik von der westfälischen Stadtgrenze. Sein Fazit der auslaufenden Ratsperiode fiel für einen Herausforderer überraschend positiv aus. "Wir haben es derzeit mit der Verwaltung nicht immer einfach. Dennoch haben wir einen guten und fairen Diskussionsstand, den wir auch beibehalten sollten."
Der Bürgermeisterkandidat sitzt am Dienstag mit im Zug nach Berlin, um dem Verkehrsminister die Position der Betuwe-Region persönlich zu überreichen. "Eigentlich wäre es viel sinnvoller, wenn der Minister nach Mehrhoog kommen würde. Dann könnte er sich vor Ort kundig machen", so Flaswinkel. Es mache die Reise trotzdem mit, "um ein Zeichen zu setzen".
Lothar Mittag, vor fünf Jahren zum Bürgermeister im CDU-dominierten Rhede gewählt, gab seinem Kollegen Flaswinkel ein paar Tipps, wie man es als Grüner auf den Chefsessel eines Rathauses schafft.