Wesel Gläserner Saal in Himmelfahrt-Kirche

Wesel · Den Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des innerstädtischen Gotteshauses hat Franz-Jörg Feja (Recklinghausen) gewonnen. Das Millionen-Projekt der Nikolaus-Gemeinde soll bis 2020 realisiert sein. Die Entwürfe sind im Pfarrheim zu sehen.

 Der Vorschlag von Architekt Franz-Jörg Feja (r.), im Kirchenraum von Mariä Himmelfahrt einen gläsernen Saal zu errichten, fand den Beifall des Preisgerichtes.

Der Vorschlag von Architekt Franz-Jörg Feja (r.), im Kirchenraum von Mariä Himmelfahrt einen gläsernen Saal zu errichten, fand den Beifall des Preisgerichtes.

Foto: Klaus Nikolei

Franz-Jörg Feja ist glücklich. Denn sein Entwurf zur geplanten Umgestaltung der Mariä-Himmelfahrt-Kirche wurde am Montagabend von einem Preisgericht einstimmig zum besten Wettbewerbsbeitrag gekürt. Nicht zuletzt, weil der Architekt aus Recklinghausen behutsam mit dem Vorhandenen umgegangen sei und alle denkmalpflegerischen Belange berücksichtigt habe, erklärte Nina Vollmann, Mitarbeiterin des Büros Post+Welters (Dortmund), das den Wettbewerb für die Kirchengemeinde St. Nikolaus durchgeführt hatte. Insgesamt acht Planungsbüros hatten ihre Ideen eingesandt.

Franz-Jörg Feja ("In dem Entwurf steckt viel Herzblut") und sein Team dürfen sich nicht nur über ein Preisgeld in Höhe von 4000 Euro freuen, sondern werden sicherlich 2018 den Auftrag erhalten, aus dem Konzeptvorschlag eine Projektplanung zu machen. Im Januar werden Kirchenvorstand und Pfarreirat darüber beraten. Läuft anschließend alles nach Plan, dürften 2019 die Arbeiten in und an dem sanierungsbedürftigen Gotteshaus gegenüber dem Marien-Hospital starten. Frühestens zwölf Monate später könnte das mehrere Millionen Euro teure Projekt fertig sein.

Im Pfarrheim an der Brüderstraße, in dem alle Wettbewerbsbeiträge noch bis Freitag, 1. Dezember, täglich von 15 bis 18 Uhr öffentlich gezeigt werden, stellte Pfarrer Stefan Sühling gestern den erfolgreichen Architekten vor.

Wesel: Gläserner Saal in Himmelfahrt-Kirche
Foto: Klaus Nikolei

Eins ist klar: Die Gottesdienstbesucher werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass die Mariä-Himmelfahrt-Kirche nach der Sanierung auch als Treffpunkt, als Konzert- und Kulturraum dienen wird. Herzstück im Kirchenraum wird ein großer Saal mit verglaster Front- und Rückseite sein. Die in der Nordfassade bereits erkennbaren, aber noch zugemauerten Rundbögen werden geöffnet und ebenfalls verglast. Direkt dahinter entsteht ein zweigeschossiger Neubau plus Keller. In dem schlichten Anbau werden künftig Gruppenräume, wie sie im Pfarrheim zu finden sind, und Beratungsbüros zu finden sein. Der Entwurf von Franz-Jörg Feja sieht außerdem vor, dass das ehemalige Pfarrhaus samt Garage abgerissen wird, um so den mächtigen Glockenturm freizustellen. "Man wird dann künftig einen Blick vom Großen Markt direkt auf das Portal werfen können", freut sich Pfarrer Sühling. Ebenfalls im Plan enthalten ist der Vorschlag, dass auch der sanierungsbedürftige Kindergarten im Schatten der Kirche abgerissen wird und einem Wohnhaus-Neubau Platz macht. Das alles passiere aber erst dann, wenn ein geeigneter Alternativstandort gefunden sei, sagt Sühling.

Gottesdienste werden künftig entweder in besagtem Glassaal stattfinden oder in der Krypta. Die wird nach der Sanierung auch für gehbehinderte Menschen problemlos erreichbar sein - dank des Aufzuges im angrenzenden Kirchenanbau.

(RP)
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