Digitalisierung in Schermbeck Alle 1100 Gesamtschüler sollen ein Tablet erhalten

Schermbeck · Schermbeck gilt nach Überzeugung von Bürgermeister Mike Rexforth als Aushängeschild der Digitalisierung von Schulen im Kreis Wesel.

 Vertreter der Gemeinde sowie Schüler und Lehrer der Gesamtschule haben jetzt über die Digitalisierung der Gesamtschule informiert.

Vertreter der Gemeinde sowie Schüler und Lehrer der Gesamtschule haben jetzt über die Digitalisierung der Gesamtschule informiert.

Foto: Helmut Scheffler

Groß ist die Freude bei der Schermbecker Gesamtschule: Denn sie hat jetzt 270 iPads erhalten, die in der Oberstufe eingesetzt werden sollen. Und nicht nur das: Im Laufe der kommenden drei Jahre sollen alle 1100 Gesamtschüler ein iPad kostenlos nutzen können.

Über die gute Ausstattung der Schule staunt man sogar im Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein (KRZN). „Man hat uns gratuliert mit dem Hinweis, dass so etwas, wie in Schermbeck umgesetzt wird, im Kreis Wesel seinesgleichen suche“, berichtete Bürgermeister Mike Rexforth über das jüngste Gespräch mit dem Kamp-Lintforter KRZN. Zusammen mit den Schülervertretern Emma Katzenberger und Tom Lensing, Gesamtschullehrern und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung informierte Rexforth über die Ausstattung der Gesamtschule mit der modernen Technik.

Das Lob der KRZN-Fachleute galt dem Vorgehen der Schermbecker Politik. Die Politiker gaben sich nicht zufrieden mit der Inanspruchnahme von Mitteln aus dem Digitalpakt. Da waren für die Schermbecker Schulen finanzielle Mittel in Höhe von rund 517.000 Euro vorgesehen, um Investitionen in die IT-Grundstruktur von Schulen und in die zur medialen Ausstattung gehörenden digitalen Arbeitsgeräte und schulgebundenen mobilen Endgeräte zu unterstützen. Das hätte allenfalls dazu gereicht, die Geräte für die Lehrer und für bedürftige Schüler zu bezahlen.

Die Schermbecker Politiker zeigten sich sehr viel spendabler. „Das war absolut grandios“, lobte Bürgermeister Rexforth den Ratsbeschluss vom 22. Dezember 2021. Zwei Tage vor Weihnachten beschlossen die Politiker einstimmig nicht nur den Ausbau der W-Lan-Infrastruktur der Gesamtschule und der beiden Grundschulstandorte mit einem Kostenaufwand von circa 500.000 Euro. Es wurde auch die weitere Anschaffung von mobilen Endgeräten für die Ausstattung sämtlicher Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrer aller Schermbecker Schulen beschlossen. Die daraus resultierenden jährlichen Ausgaben in Höhe von rund 300.000 Euro machen etwa 15 Prozent der Grundsteuer B aus. Da werde wohl, so der Bürgermeister, eine Steueranpassung erforderlich.

In den Sommerferien wurde mit der aufwändigen Verkabelung der Gesamtschule für die W-Lan-Ausstattung begonnen. Insgesamt müssen 28 Kilometer Netzwerkkabel verlegt und das Stromnetz um 11 Kilometer erweitert werden. Das E-Gebäude ist ausgerüstet, das B-Gebäude wird in Kürze fertig. „Ab September“, so Schulleiter Norbert Hohmann, „funktioniert dann das W-Lan in diesen beiden Gebäuden.“ Wie der für die IT-Technik in der Gemeindeverwaltung zuständige Mitarbeiter Andreas Schulte mitteilte, sollen Ende Februar alle Gebäude der Schule mit W-Lan ausgestattet sein.

Gemeinsam mit Andreas Schulte haben Ellen Großblotekamp von der Schulverwaltung und Robert Rademacher als der für die Digitalisierung in den Schulen verantwortliche Mitarbeiter Lösungen für Probleme gesucht und gefunden. Die iPads können von den Schülern mit nach Hause genommen werden. Für den Verlust oder für Beschädigungen haften die Schüler beziehungsweise deren Eltern. Geklärt werden musste auch die sichere Unterbringung der Geräte.

„Die Bereitschaft des Kollegiums zum Unterricht mit den iPads ist groß“, betonte der Schulleiter. Seit dem Frühjahr 2020 gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit Möglichkeiten für eine unterrichtliche Nutzung der iPads befasst. Auch einzelne Fachkonferenzen haben Chancen für eine Bereicherung des Unterrichtes erkannt. Die Gesamtschule strebt an, dass in jeder Klasse ein Monitor aufgestellt wird, der ebenfalls von der Gemeinde finanziert wird.

Um einen reibungslosen Umgang mit den iPads im schulischen Alltag zu ermöglichen, fehlte es an Kapazitäten beim Fachpersonal. Deshalb wurde ein externer Dienstleister erforderlich. In den kommenden drei Monaten wird ein Mitarbeiter des KRZN diese Aufgabe übernehmen. Seinen Arbeitssitz wird der Fachmann in der Gesamtschule haben. Von dort will er auch die beiden Grundschulstandorte betreuen. Für die Zeit danach wird eine dauerhafte Beschäftigung des Experten angestrebt. Die jährlichen Kosten für den Mitarbeiter belaufen sich auf rund 100.000 Euro.

Um die Nutzung der Endgeräte zu ermöglichen, ist eine Erweiterung der Internetanbindung notwendig. „Wir planen mit zwei GB“, nannte Andreas Schulte als Ziel.

(hs)
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