Überraschendes Urteil am Duisburger Landgericht Tochter widerspricht sich – Weseler von Missbrauchsvorwurf freigesprochen

Wesel/Duisburg · Im Zweifel für den Angeklagten: Das Duisburger Landgericht hat einen Mann (42) aus Wesel freigesprochen, dem die Staatsanwaltschaft vorgeworfen hatte, seine Tochter zehn Jahre lang sexuell missbraucht zu haben. Den Aussagen der heute 23-Jährigen mochte das Gericht am Ende nicht uneingeschränkt Glauben schenken.

Der wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter angeklagte Weseler konnte das weihnachtlich geschmückte Landgericht in Duisburg nun als freier Mann verlassen.

Der wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter angeklagte Weseler konnte das weihnachtlich geschmückte Landgericht in Duisburg nun als freier Mann verlassen.

Foto: Klaus Nikolei

Ohne sichtbare Regung vernimmt der Angeklagte das für ihn überaus positive Urteil, das der Richter im Saal 101 des Duisburger Landgerichts „im Namen des Volkes“ verkündet: nämlich einen Freispruch. Nach vier Verhandlungstagen ist die Große Strafkammer zu der Überzeugung gelangt, dass niemand sagen könne, was zwischen dem mittlerweile 42-Jährigen und seiner heute 23-jährigen Tochter in den Jahren 2012 bis 2021 genau passiert ist. Denn während die Tochter als Nebenklägerin in dem Prozess behauptet hatte, dass ihr Vater sie ab ihrem zwölften Lebenjahr in verschiedenen Wohnungen auf unterschiedlichste Art und Weise sexuell missbraucht und auch mehrfach körperlich misshandelt habe, ließ der äußert schweigsame Weseler über seinen Anwalt schon zum Prozessauftakt verkünden, dass er unschuldig sei.