Wesel Gerhard Schröder als Hochzeitsgast in Bislich

Wesel · Dank seiner Party mit Russlands Präsident Wladimir Putin zum 70. Geburtstag sorgte Gerhard Schröder letzte Woche für Schlagzeilen. Am Samstag lieferte er nun in Bislich statt Moskau Gesprächsstoff. Denn der frühere Bundeskanzler und seine Gattin Doris Schröder-Köpf waren Gäste einer Hochzeit in der Johanneskirche.

Wesel: Gerhard Schröder als Hochzeitsgast in Bislich
Foto: Scholten

"Es gibt Momente, da glaubt man, der 1. April fällt auf den 3. Mai", sagt Lars Giesen aus Bislich. Der 36-jährige Familienvater sammelt Autogramme von und Fotos mit Prominenten. Normalerweise nimmt er dafür weite Fahrten zu Preisverleihungen und Fernsehshows in Kauf. Dass nun Gerhard Schröder direkt vor Giesens Haustür stand, war für ihn "der Oberhammer". Sein Freund Martin Dicks hatte Giesen informiert, nachdem er Schröder zufällig erspäht hatte. Als das Spontanfoto entstand, erfuhr der Werbegraphiker auch den Grund für Schröders Besuch: "Eine enge Mitarbeiterin hat geheiratet", sagt Giesen. "Die Kirche wurde wegen ihrer schönen Lage am Rhein ausgewählt, offenbar hat das Brautpaar aus Wesel und Bocholt keine direkte Verbindung zu Bislich, aber eine große Liebe zum Wasser, weshalb auch die standesamtliche Hochzeit auf Norderney stattgefunden hatte." Im Anschluss an die Trauung fuhr die 70-köpfige Gesellschaft zur Feier ins Restaurant Art in Flüren. "Gerhard Schröder saß in seinem Dienstwagen mit Fahrer und wollte Kolonne fahren mit seiner Frau Doris, die im Privatwagen aus Hannover gekommen war", berichtet Giesen. "Doch weil in Bislich Schützenfest ist, trennte der Schützenumzug die beiden Wagen, und Schröder musste warten." Im feinen Flürener Lokal Art genoss der Altkanzler alkoholfreies Köpi und interessierte sich sehr für die Architektur der ehemaligen "Alten Post". Trotz Personenschutz blieb die Atmosphäre privat und familiär. Die Nacht verbrachte Familie Schröder schließlich im Lackhausener Hotel Haus Duden.

Giesen besitzt über 7000 Autogramme, davon circa 2000 mit persönlicher Widmung, und Hunderte Fotos, die ihn mit Prominenten zeigen. Zwar bleiben Bud Spencer und Terence Hill seine größten Idole, doch das Foto mit Gerhard Schröder wird - angesichts der überraschenden Entstehungsgeschichte - auch einen Ehrenplatz bekommen.

(ms/fws)
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