Gemeinde Schermbeck Abschied von der Verwaltung

Schermbeck · Margret Schult und Edith Dickmann wurden von Bürgermeister Mike Rexforth verabschiedet. Beide Frauen haben wichtige Kapitel der Schermbecker Gemeindegeschichte miterlebt.

 Theresia Meyer, Mike Rexforth, Alexander Thomann und Frank Hindricksen (hinten v.l.) wünschten den beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen Margret Schult und Edith Dickmann (vorne v.l.) alles Gute für den Ruhestand.

Theresia Meyer, Mike Rexforth, Alexander Thomann und Frank Hindricksen (hinten v.l.) wünschten den beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen Margret Schult und Edith Dickmann (vorne v.l.) alles Gute für den Ruhestand.

Foto: Helmut Scheffler

„Es ist mehr als traurig, wenn solch erfahrene Frauen aus dem Amt scheiden“, sagte Bürgermeister Mike Rexforth, als er jetzt Edith Dickmann und Margret Schult im Beisein des Kämmerers Frank Hindricksen, der Fachbereichsleiterin „Zentrale Dienste“, Theresia Meyer, und des Personalratsvorsitzenden Alexander Thomann im Schermbecker Rathaus offiziell verabschiedete. Den letzten Arbeitstag hatten beide Frauen bereits am 31. März.

Die 63-jährige gebürtige Brichterin Edith Dickmann begann am 1. August 1972 in Schermbeck ihre Ausbildung zur Verwaltungsangestellten. Zum 1. August 1974 wurde sie als Verwaltungsangestellte bei der damals noch selbstständigen Gemeinde Schermbeck angestellt. Bis zum 30. September 2002 arbeitete sie im Sozialamt und seither in der Finanzverwaltung.

Die 64-jährige Margret Schult wuchs in Damm auf. Bei der Kreisverwaltung Wesel begann sie am 1. August 1971 als Lehrling für den Beruf der Verwaltungsangestellten. Am 29. Mai 1973 wurde sie als Verwaltungsangestellte vom Kreis Wesel übernommen. Am 1. April 1975 begann sie ihren Dienst bei der Gemeinde Schermbeck, wo sie im Bauamt, im Einwohnermeldeamt, erneut im Bauamt und schließlich in der Finanzverwaltung arbeitete.

Beide Frauen haben wichtige Kapitel der Schermbecker Verwaltungsgeschichte miterlebt. Als sie begannen, gab es in Schermbeck noch die kommunale Doppelspitze mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister und einem hauptberuflichen Gemeindedirektor. Am 30. Mai 1995 erlebten sie mit, dass Wilhelm Cappell die Kette der ehrenamtlichen Bürgermeister Ernst Grüter, Bernhard Krass und Bernhard Redeker als erster hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck fortsetzte. In der restlichen Dienstzeit erlebten sie die Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter und Mike Rexforth als Chefs.

In mehr als vier Jahrzehnten hat sich auch baulich viel verändert. Die Verwaltung der Gemeinde Schermbeck befand sich seit der Kommunalen Neuordnung auf der Südseite der Weseler Straße gegenüber dem heutigen Rathaus. Als es dort zu eng wurde für die etwa 30 Mitarbeiter, wurde die alte Maassenvilla mit angemietet. Schließlich wurden zwei Container hinzugefügt, an deren schlechte Klimabedingungen sich beide Frauen noch bestens erinnern können. Umso mehr freuten sie sich, als das jetzige Rathaus am 30. Oktober 1993 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Die innere Entwicklung bescherte Edith Dickmann und Margret Schult permanente Anpassungsprozesse. Die Zeiten, in denen Protokolle von Ratssitzungen, die abwechselnd in Schermbecker Gaststätten stattfanden, noch per Hand geschrieben wurden, haben sie ebenso miterlebt wie die Benutzung von mechanischen und elektrischen Schreibmaschinen und das mühselige Vervielfältigen mit Matritzendruckern und den Umgang mit modernen EDV-Anlagen. Margret Schult hat im Bauamt das enorme Wachstum Schermbecker Baugebiete nach der Kommunalen Neuordnung des Jahres 1975 miterlebt. In Edith Dickmanns Tätigkeit im Sozialamt fiel der große Ansturm der Flüchtlinge in den frühen 1990er Jahren. Damals war sie direkte Mitarbeiterin des heutigen Bürgermeisters Mike Rexforth.

Beiden Frauen bescheinigte der Bürgermeister eine humorvolle, offene Art, die Fähigkeit, bei den Mitarbeitern im Rathaus über Jahrzehnte hinweg für eine gute Stimmung gesorgt zu haben. Und beide Frauen hätten es zudem bravourös verstanden, in kritischen Situationen die Wogen zu glätten. Rexforth fügte hinzu: „Es ist schade, euch beide gehen zu lassen.“

Im Ruhestand bleibt jetzt für beide Frauen mehr Zeit für die Enkel. Edith Dickmann freut sich auf die Reisen mit dem Wohnmobil, die Hundefreundin Margret Schult auf Spaziergänge mit Dackel „Josy“. Die Begeisterung fürs Brichter Schützenwesen haben beide ehemalige Königinnen seit vielen Jahren bewiesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort