Kreis Wesel Geht Kreis-Kämmerer Giesen zur Niag?

Kreis Wesel · Nachfolger für Hans-Joachim Berg gesucht. Im Kreishaus dreht sich hinter den Kulissen das Personalkarussell.

 Hans-Joachim Berg hört bald als Niag-Vorstand auf.

Hans-Joachim Berg hört bald als Niag-Vorstand auf.

Foto: Malz

Im Kreistag kommt morgen ein brisantes Thema auf den Tisch. Es geht um einen Nachfolger für den Niag-Vorstand Hans-Joachim Berg, der bald in den Ruhestand tritt. Im Kreisausschuss war die Top-Personalie kurz aufgeblitzt und mit spitzen Fingern angefasst worden. Jedenfalls im öffentlichen Teil. Da wollten die Grünen ihren Antrag behandelt wissen, den Nachfolger über eine öffentliche Ausschreibung zu ermitteln. "Damit sich die Besten bewerben können", hatte der Grüne Hubert Kück gesagt (RP berichtete). Eine Mehrheit fand sich nicht. Der Tagesordnungspunkt blieb hinter verschlossenen Türen, wo er auf die Kreistagssitzung vertagt wurde. Denn die SPD hatte noch Beratungsbedarf.

 Kämmerer Peter Giesen traut sich den Spitzenjob bei der Niag zu.

Kämmerer Peter Giesen traut sich den Spitzenjob bei der Niag zu.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Und noch immer sind nicht alle Fragen ausgeräumt. Wie die RP erfuhr, laufen hinter den Kulissen weiter Verhandlungen darüber, wie mit der Personalie umgegangen werden soll. Dabei geht es nicht nur um die Zentrale des Verkehrsunternehmens Niag. Auch das Kreishaus ist betroffen. Denn für den Posten Bergs interessiert sich offenbar Kreiskämmerer Peter Giesen.

 Landrat Dr. Ansgar Müller würde einen neuen Kämmerer brauchen.

Landrat Dr. Ansgar Müller würde einen neuen Kämmerer brauchen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wenn Giesen vom Weseler Kreishaus nach Moers zur Niag wechselt, muss auch für ihn ein Nachfolger gefunden werden. Da erhebt sich dann die Frage, wie Landrat Dr. Ansgar Müller damit umgeht. Nach RP-Informationen befürwortet Müller den Wechsel Giesens nach Moers. Er wollte dessen Benennung wohl schon auf den Weg bringen, als der Antrag der Grünen dem Vorhaben in die Quere kam. Es ist davon auszugehen, dass sich die CDU und die FDP mit dem Vorschlag einer Ausschreibung anfreunden können, was eine Mehrheit bedeuten würde. Bewerben könnte sich jeder. Auch Giesen.

Für die Besetzung des eventuell freiwerdenden Kämmererpostens denkt Landrat Müller offenbar an einen Menschen mit SPD-Parteibuch. Nach RP-Informationen würde er seine Kompetenz als Verwaltungschef bei der Auswahl nutzen wollen. Ohne Ausschreibung und ohne Beteiligung der Politik. Oder gibt es doch Möglichkeiten, den Landrat mit einer großen Mehrheit auszubremsen?

Außer Müllers eigenem Amt, in das er per Direktwahl im Mai wieder für sechs Jahre gewählt werden will, gibt es übrigens nur noch einen Vorstandsposten der Verwaltung, der einer Wahl unterliegt: Der des Kreisdirektors, der vom Kreistag gewählt wird. Aktuell in dem Amt ist Ralf Berensmeier, der für die CDU Müller 2009 herausgefordert hatte, knapp unterlegen war und nun nicht mehr für das Landratsamt kandidiert. Er möchte lieber Kreisdirektor bleiben, soll dazu, weil seine achtjährige Amtszeit abläuft, noch vor der Kommunalwahl vom Kreistag in einer Sondersitzung wiedergewählt werden. Und zwar am 8. Mai.

(RP)
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