Kreis Wesel Gefahr von Unfällen mit Wild steigt

Kreis Wesel · Am übernächsten Wochenende wird die Zeit umgestellt. Jäger warnen.

Die Jäger im Kreis Wesel warnen anlässlich der bevorstehenden Zeitumstellung am Wochenende 24./25. März vor steigender Gefahr durch Wildunfälle. 20 Menschen jährlich kommen in Deutschland im Schnitt jährlich durch Wildunfälle ums Leben, 680 Millionen Euro Sachschaden entstehen. "Zur Zeitumstellung ist besondere Vorsicht geboten, denn die Tiere kennen keine Uhrzeit und werden vom starken Verkehrsaufkommen oftmals überrascht", teilt die Kreisjägerschaft mit. Im waldreichen Kreis Wesel sei besondere Vorsicht geboten.

Die meisten Unfälle passieren in der Dämmerung. "Die Morgen- und Abendstunden, zur Zeit des Berufsverkehrs, sind besonders gefährlich", weiß Alfred Nimphius, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Wesel. "Wenn das Wild zwischen seinen Einständen im Wald und den Wiesen wechselt, um Futter zu suchen". Autofahrer sollten daher besonders achtsam fahren. Ein Zusammenstoß bei hoher Geschwindigkeit könne verheerende Folgen haben. "Ein Reh von nur 20 Kilogramm hat bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h ein Auftreffgewicht von fast einer halben Tonne", sagt Nimphius. "So kann ein Unfall schnell tödliche Folgen für die Insassen haben." An besonders gefährdeten Bereichen sind Warnschilder aufgestellt. Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Zusammenstoß, muss die Polizei vom Fahrer benachrichtigt werden. Dies gilt auch dann, wenn das Wild geflüchtet ist. Die Polizei wird dann den örtlichen Jäger informieren. Die Tiere erleiden nach einem Zusammenstoß oft schwere Verletzungen.

Um unnötige Qualen zu verhindern, veranlasst der zustände Jäger dann eine sogenannte Nachsuche. "Dafür haben wir speziell ausgebildete Hunde, mit ihnen können wir auch ohne Spuren von Blut das verletzte Stück Wild finden," erklärt Nimphius. Fahrzeugführer sind rechtlich verpflichtet, die Polizei zu verständigen. Wer dies in NRW bei einem Verkehrsunfall mit Paarhufern (hierzu gehören Reh, Wildschwein, Mufflon und die drei in NRW vorkommenden Hirscharten) nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Und die kann teuer werden.

Die Kreisjägerschaft rät, Fahrbahnränder genau zu beobachten, Wildwechselschilder zu beachten, den Sicherheitsabstand einzuhalten und beim Anblick eines Rehes mit weiterem Wild zu rechnen. Wenn Wild auf der Straße zu sehen ist, sollten Autofahrer das Tempo drosseln, hupen und abblenden. "Ist aber eine Kollision nicht zu verhindern, ist ein frontaler Zusammenstoß ungefährlicher, als ein Seitenaufprall gegen einen Baum oder Ähnliches", sagt Nimphius.

(RP)
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