Traditionshaus in Gahlen Alter Gasthof eröffnet als „Heimathafen“

Gahlen · Mario Mossuto hat das ehemalige „Op den Hövel“ gekauft. Nach einer mehrmonatigen Renovierung sollen das Hotel und das zugehörige Restaurant unter neuem Namen im Juni wieder öffnen.

 Mario Mossuto und Daniel Jankowski (vorne v.l.) haben jetzt die Schlüsselgewalt über das ehemalige Hotel „Op den Hövel“.  Foto: Scheffler

Mario Mossuto und Daniel Jankowski (vorne v.l.) haben jetzt die Schlüsselgewalt über das ehemalige Hotel „Op den Hövel“. Foto: Scheffler

Foto: Helmut Scheffler

Das traditionsreiche Gahlener Hotel „Op den Hövel“ bleibt in seiner ehemaligen Funktion als Gastronomiebetrieb erhalten. Am Mittwoch stellte sich Mario Mossuto als neuer Geschäftsführer vor. Das Anwesen war für 999.000 Euro zum Verkauf angeboten worden. Die exakte Höhe des Kaufpreises ist öffentlich nicht bekannt.

Mario Mossuto ist 45 Jahre alt und Bauingenieur; neben dem Kauf und der Modernisierung von Immobilien versucht er sich auch als Gastronom. Der Erfolg mit einem Hotel in Mallorca gab für den gebürtigen Essener den Anstoß, auch in Deutschland einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen. Im Wohnort Castrop-Rauxel betrieb er das Restaurant „El Capitan“.

Schermbeck und Gahlen lernte Mario Mossuto über seinen Schwager Paul Underberg kennen. Das beförderte den Reiz, das leerstehende ehemalige Hotel zu kaufen, zumal er erfahren hatte, dass die Zahl der Schermbecker Hotelbetten nach der Schließung des Hotels „Op den Hövel“ und des „Ecco-Hotels“ an der Maassenstraße deutlich zurückgegangen war. Das Hotel „Op den Hövel“ profitierte nicht nur von seiner Randlage zum bevölkerungsstarken Ruhrgebiet, sondern auch von den Messen in Essen und Düsseldorf und vor allem von der Nähe zum „Movie-Park“ in Kirchhellen.

Im Juni – etwa zwei Wochen vor dem Gahlener Schützenfest – soll der Hotelbetrieb wieder aufgenommen werden. Dann stehen 36 Zimmer mit insgesamt 90 Betten zur Verfügung. Ein Teil der Gästezimmer befindet sich im 869 Quadratmeter großen Hauptgebäude; die übrigen Zimmer im 433 Quadratmeter großen Gästehaus. „Unser Ziel ist ein Drei-Sterne-plus-Hotel“, sagte Mario Mossuto. Um die baulichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, muss noch kräftig gearbeitet werden. Gaststätte und Restaurant wurden zuletzt in den Jahren 1984/85 renoviert und zeigen überwiegend einen rustikalen Stil. Die nicht mehr zeitgemäßen WC-Anlagen müssen ebenso erneuert werden wie die Bäder der Gästezimmer.

Die Restaurantleitung übernimmt der 54-jährige Daniel Jankowski. Um ständig vor Ort präsent sein zu können, zieht er schon bald nach Gahlen. Das Restaurant wird sich neben dem klassischen Speiseangebot auf spanische Spezialitäten konzentrieren. Um die Gäste im Hotelbetrieb und in der Gastronomie optimal bedienen zu können, suchen Mario Mossuto und Daniel Jankowski noch etwa 15 Mitarbeiter, unter anderem einen Koch, Küchenhilfen und Personal für die Zimmerpflege.

Das zum Hotel gehörende Hallenbad bleibt erhalten. Auch der seit etwa zwei Jahrzehnten vermietete Lebensmittelladen mit angeschlossener Bäckerei kann bei Interesse des Pächters bestehen bleiben.

Großen Anklang fand bislang auch immer der große Biergarten mit dem Blick auf die Dorfkirche. Der soll auch in diesem Sommer wieder genutzt werden können. Mossuto legt großen Wert darauf, engen Kontakt zur Gahlener Bevölkerung zu halten und sein Haus für Gruppen und Vereine aus dem Nahbereich zu öffnen. Das ist ganz im Interesse der bisherigen Eigentümerin Maren Vengels, deren Vorfahren der Familie Kühn seit mindestens 250 Jahren in Gahlen ansässig waren.

„Dass jetzt unsere Bettenkapazität zunimmt, ist eine ganz tolle Sache“, freute sich der gemeindliche Wirtschaftsförderer Gerd Abelt, der noch zwei Mitarbeiterinnen des Amtes mitbrachte, um zu signalisieren, dass die neuen Eigentümer von einer Unterstützung bei der Einbindung des Hotels in das Tourismuskonzept der Kommune ausgehen können.

Die Eröffnung des umgestalteten Betriebes soll im Juni mit einer öffentlichen Feierlichkeit verbunden werden. Dann haben die Lippedörfler erstmals auch einen „Heimathafen“. So soll nämlich das neue Restaurant heißen, in Erinnerung daran, dass Mario Mossuto ganz früher mal auf einer Segelyacht gearbeitet hat.

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