Hamminkeln Fünf Kirchengemeinden auf dem Weg zu "Maria Frieden"

Hamminkeln · Pastor Ludger Schneider wird künftig leitender Pfarrer der Großpfarrei "Maria Frieden" sein. Sie führt Ende des Jahres die selbstständigen Gemeinden St. Maria Himmelfahrt Hamminkeln, St. Pankratius Dingden, Christus-König Ringenberg, St. Antonius Loikum und Heilig Kreuz Mehrhoog unter ein Dach. Die Teile des Ganzen heißen künftig "Kirchorte".

Hamminkeln: Fünf Kirchengemeinden auf dem Weg zu "Maria Frieden"
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Schneider stellte am Dienstagabend im Saal des Pfarrheims Christus-König in Ringenberg die Veränderungen vor. Der Saal war gut gefüllt. Viele machen sich ernsthafte Sorgen. Inzwischen wurde eine "Steuerungsgruppe" installiert. Kirchenvorstände werden vorübergehend durch den "Verwaltungsausschuss" ersetzt.

Neuerungen: Künftig gibt es einen geheim gewählten Pfarreirat (bis März 2014) und Ortsausschüsse. Der Pfarreirat habe die Aufgabe, eine lebendige Gemeinde aufzubauen. Er soll Konzepte zur Katechese entwickeln, Mitverantwortung für die Liturgie tragen und Öffentlichkeitsarbeit wahrnehmen.

Das Wahlverfahren: Je zwei Vertreter pro Kirchort gehören dem Pfarreirat an. Kandidaten können "ortsübergreifend" Stimmen bekommen. Für jeden Teil der neuen Pfarre wird ein Ortsausschuss gebildet — nah an den Menschen im Kirchort. Im Publikum wurde gefordert, dass die Ortsausschüsse nicht nur ernannt, sondern gewählt werden. Es gibt zudem den 16-köpfigen Kirchenvorstand. Ihm obliegen als rechtliche Vertretung Verwaltungsaufgaben für die Friedhöfe in Loikum und Mehrhoog, das Vermögen, die Immobilien, die Personalausgaben sowie für Kindergärten und Büros.

Es wird künftig nur ein gemeinsames Kirchenbuch geben, die bisherigen werden geschlossen. Die Frage kam auf, was mit dem leer stehenden Pastorat in Ringenberg geschieht. Das ehemalige Pastorat ist bereits zum 1. Juli an einen Ringenberger vergebe, der hier eine Naturheilpraxis betreiben möchte. Eine zweite Frage widmete sich der seelsorgerischen Betreuung. Noch arbeiten mit Ludger Schneider, Heinz Schulz (Mehrhoog) und Josef Pail (Loikum) drei Geistliche im Gemeindegebiet, wobei Josef Pail aus Altersgründen absehbar ausscheiden dürfte. Der Stellenplan des Bistums sieht bis vor 2020 folgendes geistliches Personal vor: zwei Pastöre, zwei Priester der Weltkirche, zwei Pastoralreferenten.

Pastor Schneider sieht aber im Moment eine Möglichkeit, jemanden aus einem anderen Kulturkreis in seine neue Aufgabe einzuarbeiten. Der leitende Pastor tritt lebhaft dafür ein, dass es am Sonntag in jedem Ortsteil eine Eucharistiefeier geben wird. Fazit des Abends: "Maria Frieden" wird nur so stark wie die einzelnen Kirchorte. "Das hinzubekommen, darf ruhig ein wenig Bauchschmerzen machen", so Schneider.

(age)
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