Hamminkeln Fracking-Gegner hatten reichlich Zulauf

Hamminkeln · Für Aktion in Mehrhoog den Wahlkampf genutzt: Parteien vor Ort einig gegen riskante Förderung

An das gesetzlich weiter ungelöste Problem Fracking vor der Bundestagswahl zu erinnern, war das Ziel der Initiativen Gegen Gasbohren. Sie fürchten unter anderem durch das Einbringen eines Gemisches aus Wasser, Sand und Chemikalien, das in tiefen Gesteinsschichten Gas lösen soll, unkalkulierbare Gefahren fürs Grundwasser. An den bundesweiten Aktionen beteiligte sich auch die Interessengemeinschaft gegen Gasbohren Hamminkeln mit einem "Dialog-Stand" vor dem Edeka-Markt Komp in Mehrhoog. "Es war eine dynamische Veranstaltung. Die Gespräche rissen nicht ab", berichtete Gabriele Obschernicat, Sprecherin der Initiative. Die Leseangebote zu den unterschiedlichen Schwerpunkten der Techniken des "Hydraulic Fracturing", Grafiken und Kartenmaterial sowie Einblicke in die intensive Arbeit der Interessengemeinschaften riefen Fragen hervor und regten lebhafte Diskussionen an.

Nicht nur Mehrhooger, sondern auch Besucher aus der ganzen Region zeigten Interesse an den Plänen zur unkonventionellen Gasgewinnung. Auch Vertreter der Ratsfraktionen, Bürgermeister Holger Schlierf und wahlkämpfende Bundestagskandidaten oder ihre örtlichen Helfer fanden den Weg zum Edeka-Parkplatz. "Die Region ist sich einig in der Kritik an den bisherigen politischen Entscheidungen und in der konsequenten Ablehnung einer risikobehafteten Fördertechnik, und das parteiübergreifend", sagte Obschernicat. Dennoch hätten viele Bürger die Sorge formuliert, dass die künftige Bundesregierung nach der Wahl die Befürchtungen nicht ausreichend berücksichtigen. Dr. Ulrich Krüger, Bundestagskandidat der SPD, der den Fracking-Gegnern einen kurzen Besuch abstattete, vernahm die Besorgnisse als Auftrag.

Die Bürgerinitiative Gemeinsam gegen Gas- und Probebohrungen am Niederrhein zog eine positive Bilanz nach dem Aktionstag, der aufgrund des Zulaufes eine Stunde länger gedauert hat als ursprünglich geplant. Ein besonderes Lob ging an die Feldschlösschen Brauerei. "Sie hat mit ihrem Sponsoring Solidarität gezeigt und uns und unsere Gäste mit Getränken gestärkt", berichtete Gabriele Obschernicat.

(RP)
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