Wesel Frachter rammt Brückengerüst
Wesel · Schwer verletzt wurde Mittwochmorgen ein Schiffsführer (63) bei einer Havarie auf dem Wesel-Datteln-Kanal. Er hatte sich mit der "Saron-K" aus Maasbracht (Niederlande) unter der Bucholter Brücke den Fahrstand aufgerissen.
Eine Havarie auf dem Wesel-Datteln-Kanal hat Mittwochmorgen Rettungskräfte und Helfer verschiedenster Organisationen in Atem gehalten. Schnell zu versorgen war ein 63-jähriger Schiffsführer aus den Niederlanden, der bei dem Unglück schwer verletzt worden war.
Der Rettungsdienst Dinslaken brachte den an Kopf und Gesicht blessierten Mann in die Spezialklinik nach Duisburg-Huckingen. Unterdessen hatte die Besatzung des Weseler Löschboots um Einsatzleiter Dieter Vorholt zu Wasser die Hilfe geleistet, die den Kollegen der Feuerwehr Hünxe von Land aus verwehrt blieb. Auf Weisung der Wasserschutzpolizei Dorsten sicherten die Weseler für Stunden die Unfallstelle.
Wie sich das Unglück genau ereignet hat, konnten Beamte der Wasserschutzpolizei-Leitstelle in Duisburgam Mittwoch noch nicht sagen. Gegen 8.20 Uhr war das Löschboot aus Wesel angefordert worden. Es machte sich vom Stadthafen auf rheinauf durch die Schleuse Emmelsum zum Kanalkilometer 8,3.
An der nahen Bucholter Brücke in Höhe des ehemaligen BP-Geländes (Tanklager) hatte sich der Frachter "Saron-K" aus Maasbracht (Niederlande) das Dach des Ruderhauses abgerissen. Der Fahrstand, der nicht hydraulisch abgesenkt war, war gegen ein Baugerüst unter der Brücke geprallt. Während an der seit Mai frisch in der Sanierung befindlichen Brücke keine Schäden entstanden, war die Verwüstung auf dem Binnenschiff groß.
Das Dach wurde beinahe komplett abrasiert, die Scheiben barsten in tausend Splitter. Der schwer verletzte 63-Jährige konnte das Schiff nicht mehr steuern. Seiner Frau (56), die sich zum Zeitpunkt der Havarie unter Deck in der Wohnung befunden hatte, gelang es, die "Saron-K" ans Hünxer Ufer zu bugsieren. Laut Feuerwehr kam die 56-Jährige mit dem Schrecken davon.
Wie sich später herausstellte, war die Ruderanlage intakt geblieben. Gleiches galt kurioserweise für die Funktechnik, die sich zu wesentlichen Teilen in der beim Aufprall schwerbeschädigten Dachkonstruktion befand. Während Dinslakener Rettungsdienst, Feuerwehr Hünxe und Wasserschutzpolizei Dorsten schon wieder abgerückt waren, blieb das Weseler Löschboot zur Sicherheit bei der "Saron-K".