Hamminkeln Forschend die Welt entdecken

Hamminkeln · Grundschule Hamminkeln zeigt Miniphänomenta: An 30 Stationen können Kinder naturwissenschaftlichen Phänomenen auf die Spur kommen. Sinus-Tag präsentiert zudem zahlreiche knifflige Mathe-Aufgaben.

Leon aus der 2a erklärt routiniert, wie zwei mit unterschiedlich viel Wasser gefüllte, miteinander verbundene Flaschen auf der Waage ohne Zutun ins Gleichwicht kommen. „Es fließt, bis in beiden Flaschen gleich viel drin ist“, beschreibt der kleine Forscher seine Beobachtung. Dass Wasser auch „den Berg hoch fließen“ kann, wie es die Experimentier-Station verheißt, daran arbeitet er noch. Die Strohhalme scheinen was mit der Problemlösung zu tun haben.

„Wasser am Berg“ ist eine von rund 30 Forscher-Stationen, die gestern in der Grundschule an der Bislicher Straße aufgebaut wurden. Heute, am so genannten Sinus-Tag, ist die erstaunliche Ausstellung „Miniphänomenta“ erstmals zu sehen. Rektorin Elisabeth Theurer hat sich durch eine Teilnahme an einer Fortbildung die Möglichkeit erarbeitet, die von Prof. Fiesser von der Uni Flensburg entwickelte Experimentierschau auszuleihen. Die erlaubt Kindern, ohne Anleitung naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen auf die Spur zu kommen. „Kinder haben heutzutage weniger als früher die Gelegenheit, in ihrem Lebensumfeld zu experimentieren“, erläutert Pädagogin Theurer, „deshalb holen wir die Phänomene in die Schule.“

Die Motivation ist hoch. Kaum sind die Stationen aufgebaut, erwacht der Forscherdrang der kleinen Wissenschaftler. Mädchen schauen durch einen Schlitz in einen Glaskasten, in dem sich der knallgrüne Schnappi beim Tunnelblick tausendfach ins Unendliche zu vervielfältigen scheint. Marvin legt den Schalter an der Bernoulli-Blase um und lässt von unsichtbarer Hand einen Ballon steigen. Spaß macht auch die Entdeckung, dass Bleistiftspuren auf Papier nicht nur Lesbares, sondern vernehmbare Töne hervorbringen können.

Entdeckung der Langsamkeit

Eine pädagogisch wertvolle Herausforderung für Kinder ist die Kugelbahn, die sie so verändern sollen, dass die Kugel möglichst langsam rollt. Hier ist neben Pfiffigkeit vor allem Disziplin gefordert.

Neben der Phänomenta gibt es heute in allen Klassen kniffelige Aufgaben zu lösen, die in Kleingruppen zu bewältigen sind. Die Grundschule nimmt als eine von inzwischen elf im Regierungsbezirk Düsseldorf am Sinus-Projekt der Bund-Länderkommission teil, das eine Verbesserung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts zum Ziel hat. Auch die Ringenberger Grundschüler dürfen heute mitknobeln. Weil sie sich im großen Haus nicht so gut auskennen, sollen Farben den forschenden Gästen den richtigen Weg weisen. Schon den zu finden, ist eine höchst spannende Aufgabe.

(RP)
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