Wesel Folge der Krise: 7,4 Prozent weniger Ausbildungsstellen

Kreis Wesel · Mit einem deutlichen Appell richten sich in der Corona-Krise die Akteure im Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit an die Unternehmen der Region. Die Pandemie führt zu Verunsicherung auf dem Ausbildungsmarkt.

 Der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Wesel appelliert an Unternehmen, Ausbildungsplätze anzubieten.

Der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Wesel appelliert an Unternehmen, Ausbildungsplätze anzubieten.

Foto: dpa/Arne Dedert

So war die Meldung von Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit Wesel seit März deutlich verhaltener als in den Vorjahren. Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses appellieren an die Arbeitgeber in der Region, trotz schwieriger Umstände an der Entscheidung für Ausbildung festzuhalten.

Die Zahlen: Von Oktober 2019 bis einschließlich Juni 2020 haben die Arbeitgeber in den Kreisen Wesel und Kleve dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Kreis Kleve insgesamt 4141 Ausbildungsstellen gemeldet. Das ist ein Rückgang um 206 oder 4,7 Prozent zum Vorjahr. 1900 Ausbildungsstellen waren Ende Juni noch unbesetzt. Im gleichen Zeitraum meldeten sich bei der Berufsberatung insgesamt 3942 Bewerber – ein Rückgang um 1148 oder 22,6 Prozent zum Vorjahr. Ende Juni suchten noch 1640 Jugendliche eine Lehrstelle. Im Kreis Wesel gibt es 2488 Ausbildungsstellen, das ist ein Rückgang absolut von 199 Stellen oder 7,4 Prozent. 1159 Ausbildungsstellen waren unbesetzt, 1033 Jugendliche suchten noch einen Ausbildungsplatz.

Wer in Zukunft Fachkräfte brauche, könne jetzt nicht auf Ausbildung des Nachwuchses verzichten, so der Verwaltungsaussschuss. Positiv sehen die Mitglieder die Hilfen durch das Konjunkturpaket. Der beschlossene Ausbildungsbonus könne Ausbildungsbetriebe darin bestärken, jungen Menschen in den Kreisen Wesel und Kleve eine berufliche Zukunft zu eröffnen.

Martin Jonetzko, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und stellvertretender Hauptgeschäftsführer Unternehmerverbandsgruppe: „Es ist nun wichtig, dass die Prämie durch ein unbürokratisches Antragsverfahren zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres auch bei den Unternehmen in unserer Region ankommt.“

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort