Hamburgerin begeistert in der Christuskirche Ovationen für Inga Rumpf in Flüren

Flüren · In der bestens gefüllten Christuskirche feierte das Publikum die Hamburger Künstlerin und deren Band, die deutsche Musikgeschichte geschrieben haben.

 Energiebündel: Wo Inga Rumpf auch immer auftritt, überall begeistert die Hamburgerin ihre Fans.

Energiebündel: Wo Inga Rumpf auch immer auftritt, überall begeistert die Hamburgerin ihre Fans.

Foto: Berns, Lothar (lber)

In der Evangelischen Christuskirche in Flüren war vom ersten Mitklatscher im ersten Lied an klar, wie dieser außergewöhnliche Konzertabend enden würde. Mit Ovationen und zwei Zugaben und einer Referenz an Inga Rumpf, die zuvor mit einer Vielzahl von Songs fast nur aus eigener Feder ihren Kosmos aus Blues, Jazz und souligen Nummern präsentiert hatte.

„Inga, die Stimme“ – diese Bezeichnung passt tatsächlich zu der Hamburgerin, die in ihrer in sich ruhenden Art die lange Reihe der Kompositionen interpretierte, immer mit Ausstrahlung und einer Programmzusammenstellung, die vor allem im zweiten Teil fesselte. Den kompakten Sound lieferte sie im sehr gut eingespielten Trio. Man merkte, die kennen sich gut, die Sängerin, die mal zur Slidegitarre greift, und ihre musikalischen Langzeitbegleiter Joe Dinkelbach (Keyboards) und Thomas Biller (Kontrabass).

Die beiden haben begrenzt Raum, solistische Akzente zu setzen und tun dies manchmal auch mit selbstbewusstem Witz. Dafür gab es Extrabeifall. Doch die Arrangements streben immer auf Inga Rumpf zu, ihre Stimme steht ganz weit vorn. Es ist erstaunlich, wie ausdrucksstark sie – Jahrgang 1946 – zwischen soulig und schwarzbluesig und groovigen Midtempo-Nummern wechselt, um anschließend stimmlich Seele in Balladen zu bringen. Wenn das Repertoire unterschiedliche musikalische Türen öffnet, wird es richtig unterhaltsam. Inga Rumps Stimme trägt und prägt. Manchmal blickt sie musikalisch wie in „Spooky yesterday“ auch auf ihre Vergangenheit zurück. Das ist dann, als werde ein vertontes Fotoalbum geöffnet.

Das passt, denn wo die Hamburgerin auch auftritt, wird die alte Geschichte der legendären Blues- und Rocksängerin ausgepackt. City Preachers, Frumpy, Atlantis – so hießen die wichtigsten Formationen der Sängerin in den Jahren 1965 bis 1978. Damit schrieb sie deutsche und internationale Musikgeschichte. Zeitweise saß bei Atlantis auch ein gewisser Udo Lindenberg an den Drums. Lange her, bis heute ist Inga Rumpf in vielen Projekten wie den „70th Anniversary Concerts“ oder „50 Jahre Beatclub“ dauerhaft präsent und unterwegs - und mit ihrer schwarztimbrigen Stimme absolut hörenswert geblieben. Auch und besonders im Kirchen-Kulturraum in Flüren, wo sie in Stücken wie „Nothing’s greater than love“ oder „All the best things are free“ ihre Bandbreite zeigte.

Den Konzertabend in Flüren mit einer lebenden Legende der deutschen Musikgeschichte vollendete eine liebevolle Bewirtung mit selbst gemachten Leckereien und diversen Getränken. Man kann sich nur bei den Ehrenamtlichen bedanken für so viel Einsatz und Atmosphäre. Sie haben das Tüpfelchen auf das i gesetzt.

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