Grundstücksmarkt Kreis Wesel Flächenmangel deutlich spürbar

Kreis Wesel · Auf dem Immobilienmarkt übersteigt im Kreis die Nachfrage vielerorts das Angebot. Das gilt besonders für Moers, wo der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte flächendeckend anhob.

 Ein Bild mit Seltenheitswert, denn Flächen für den Häuslebau werden immer rarer.

Ein Bild mit Seltenheitswert, denn Flächen für den Häuslebau werden immer rarer.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die kommunalen Gutachterausschüsse haben die Immobilien-Entwicklungen in 2018 zusammengefasst und die neuen Bodenrichtwerte festgelegt. Demnach wurden in der Stadt Wesel 717 Kaufverträge über Grundstücke registriert. Das entspricht einem Plus von 0,8 Prozent gegenüber 2017. Dabei wurden insgesamt 116,3 Millionen Euro (minus 30 Prozent) umgesetzt. Das Geschäft mit Flächen für Häuslebauer ging deutlich zurück. In der Preisspanne 100 bis 150 Euro je Quadratmeter wurden sieben Bauplätze gehandelt, ab 200 Euro waren es 25 Areale. Laut Bericht des städtischen Gutachterausschusses stiegen die Preise wegen des niedrigen Angebots und der hohen Nachfrage in Teilgebieten unverhältnismäßig. Bei bebauten Flächen gab es einen Rückgang um zwölf auf 336. Die Preise für Einfamilienhäuser sind deutlich gestiegen. Rund 60 Prozent der Käufer stellten die 30- bis 49 Jährigen. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine neue Doppelhaushälfte lag bei knapp 270.000 Euro.

In Moers stieg die Zahl der Kaufverträge leicht um 1,2 Prozent, der Geldumsatz um vier Prozent auf 245,8 Millionen. An erster Stelle lagen Ein- und Zweifamilienhäuser (plus 2,4 Prozent) mit 100,9 Millionen Euro. Der Flächenumsatz ging um 13,3 Prozent zurück, besonders im Gewerbesektor. Bei Neubauten gab es wegen Flächenmangels einen Negativrekord seit Einrichtung des Gutachterausschusses 1981. Im Gegenzug stiegen Weiterverkäufe und Preise auf ein neues Spitzenniveau. Verlangt wurden durchschnittlich neun Prozent mehr. Eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenendhaus kommt nun auf rund 280.000 Euro.Weiter ging in Moers der Umsatz-Boom beim Wohnungseigentum. Verkäufe nahmen um zwei Prozent zu, der Umsatz stieg um rund 4,2 Prozent. Ein Immobilie in guter Lage liegt mit 2200 Euro pro Quadratmeter nun 100 Euro über dem Preis des Vorjahres. Neue Wohnungen kosten 3000 bis 3300 Euro pro Quadratmeter, in gefragten Lagen wurden bis 4500 Euro gezahlt. Der Gutachterausschuss hat die Bodenrichtwerte flächendeckend erhöht.

Konstant blieben die Bodenrichtwerte in Dinslaken. Auffällig sind hier Preissteigerungen um etwa 17 Prozent für Gebrauchtimmobilien ab Baujahr 1960. Mit 607 (615) Kaufverträgen insgesamt wurden 165,8 (132,6) Millionen Euro erzielt. Die Steigerung lag an einem Paketverkauf (20 Millionen) und einer Gewerbefläche (sieben Millionen).

Für die Kommunen Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Schermbeck, Sonsbeck, Voerde und Xanten hat der Ausschuss des Kreises Wesel getagt. Hier schlugen 2478 Grundstückskaufverträge zu Buche, acht weniger als im Vorjahr. Dabei gingen 539 Millionen Euro über den Tisch, was einem Plus von fünf Prozent entspricht. Der Flächenumsatz ging um elf Prozent auf 737 Hektar zurück. Teils deutlich erhöhte Werte wurden für Alpen, Xanten, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Voerde, Schermbeck und Hamminkeln ermittelt. In Kamp-Lintfort und in Hünxe gab es einzelne Abschlüsse, die aber nicht zu Preissteigerungen führten. Vor allem in Neugebieten Kamp-Lintforts hat sich das reale Niveau am Bodenrichtwert orientiert. Nahezu keine Geschäfte gab es in Schermbeck und Sonsbeck.

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