Schermbeck Feuerwehr "rettet" drei Menschen

Schermbeck · Übung am Haus der Familie Schwarz fand unter realistischen Bedingungen statt - mit viel Rauch.

 Unter echten Bedingungen konnte die Feuerwehr am Samstag einen Einsatz am Haus der Familie Schwarz üben, dass mittlerweile abgerissen wird.

Unter echten Bedingungen konnte die Feuerwehr am Samstag einen Einsatz am Haus der Familie Schwarz üben, dass mittlerweile abgerissen wird.

Foto: Feuerwehr/Nick Sebastian

Als Rainer Schwarz über 112 die Leitstelle der Feuerwehr anrief, drangen aus seinem Haus am Bösenberg bereits dicke Rauchwolken aus dem Keller und dem Flur nach draußen. Seine Meldung, dass noch drei Personen im Haus eingeschlossen seien, veranlassten die Kreisleitstelle um 14.37 Uhr, die Löschzüge Altschermbeck und Schermbeck zu alarmieren.

Die Alarmierung erfolgte über digitale Meldeempfänger (DME), die jeder Wehrmann am Körper trägt. Sechs Minuten später traf der erste Trupp am Brandort ein, um mit ersten Maßnahmen zu beginnen. Mit geschultem Blick bemerkten die Wehrleute, dass sie nur zu einer Übung ausgerückt waren. Erleichtert reagierten auch zahlreiche Zuschauer, die herbeigeeilt waren.

Drei Szenarien wurden geübt, bei denen es jeweils um die Rettung eines Menschen ging. Im Keller, wo der Brand ausgebrochen war, wurde ein Heizungsmonteur vermisst. Im Obergeschoss musste eine bettlägerige Rentnerin gerettet werden. Ob der im Dachgeschoss lebende arbeitslose Alkoholiker zu Hause war, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, drangen zwei Trupps durch einen Kellereingang ins Innere des Hauses. Da das Treppenhaus inzwischen Feuer gefangen hatte, konnten das erste Geschoss und das Obergeschoss nur noch von außen über einen Balkon per Drehleiter erreicht werden. Die Rentnerin wurde als Erste gerettet. Zwischenzeitlich machte sich auch der im Obergeschoss aus dem Schlaf erwachte Mann bemerkbar, sodass auch er über die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden konnte.

Nach Abschluss der Übung fand im Gerätehaus des Löschzuges eine Nachbesprechung statt. "Fehler, die beim Einsatz passieren, werden besprochen", berichtete der Schermbecker Löschzugführer Christoph Loick. Er und der Altschermbecker Löschzugführer Volker Oeing hatten das Vorgehen der 30 Wehrleute genau beobachtet, um Mängel zu registrieren, für die es in der Nachbesprechung passende Verbesserungsvorschläge gab.

Als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Schermbeck dankte Gemeindebrandinspektor Gregor Sebastian der Familie Schwarz. Sie hatte ihr Haus, bei dem mittlerweile mit dem Abriss begonnen wurde, für die Übung zur Verfügung gestellt. So konnte ein kontrolliertes echtes Feuer gelegt werden, sodass die Übungssituation sehr viel realistischer wurde.

Eine Übung, an der einzelne Löschzüge zusammenarbeiten, gab es bereits im vergangenen Jahr. Damals wurde auf dem Gelände der Firma BWR in Uefte eine technische Hilfeleistung geübt. Übungen an einem Lkw, in dessen Fahrerkabine nach einem frontalen Zusammenstoß der Fahrer eingeklemmt ist, sind nicht alle Tage möglich. "Wir wollen", so Christoph Loick "künftig einmal jährlich gemeinsam üben."

(hes)
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