Niederrhein Feste Lkw-Routen fürs Navigationsgerät

Niederrhein · 20 so genannte Vorrangrouten soll es im Stadtgebiet geben, um der Schwerverkehrsproblematik Herr zu werden.

Duisburg hat sich zu einer wichtigen europäischen Logistik-Drehscheibe entwickelt. Einerseits schafft das Arbeitsplätze und generiert Gewerbesteuereinnahmen. Andererseits leiden die Bürger aber auch darunter, wenn sich Tag für Tag unzählige Lkw durch enge Straßen schieben, Lärm verursachen und die Luft verpesten. Das Hauptproblem sind die Fahrer von außerhalb, die keine Ortskenntnisse haben und sich auf ihre Navigationssysteme verlassen, deren Software oft veraltet oder nicht auf die Bedürfnisse des Schwerlastverkehrs ausgerichtet ist. Dieses Problem will die Stadt Duisburg nun endlich angehen: indem sie so genannte Lkw-Vorrangrouten für Duisburg definiert.

Insgesamt 20 Stück sind es an der Zahl, sie erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet (siehe Grafik und Infokasten). Den Bezirksvertretungen wurde die entsprechende Beschlussvorlage bereits zur Anhörung vorgelegt. Heute soll sie im Umwelt- und am Donnerstag im Verkehrsausschuss beraten werden. Am 21. September entscheidet der Rat darüber. Die Vorschläge aus Duisburg sollen danach, gemeinsam mit denen anderer Ruhrgebietsstätte, in Navigationskarten aufgenommen werden.

Das Ganze ist Teil des Projekts "Stadtverträgliche Lkw-Navigation Ruhr" unter der Leitung der Wirtschaftsförderung Ruhr und der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet. Ziel ist es, den Schwerlastverkehr auf gewünschte Strecken zu leiten. "Damit sollen bestimmte Siedlungsbereiche entlastet, die Inanspruchnahme des kommunalen Straßennetzes auf das notwendige Maß reduziert und Unfälle im Straßenraum verringert werden", heißt es in der Verwaltungsvorlage. "Gleichzeitig sollen alle Gewerbegebiete und große Verkehrserzeuger möglichst effektiv an das überörtliche Netz angebunden werden. Dabei gilt es, nicht zwangsläufig die kürzeste Route zu wählen, sondern Routen, die Restriktionen für den Lkw-Verkehr ausschließen." Solche Restriktionen seien etwa Brückendurchfahrtshöhen, Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Umweltzonen.

Die jetzt definierten Routen sollen keine Entscheidung für die Ewigkeit sein, sondern ständig auf Richtigkeit und Aktualität hin überprüft und angepasst werden.

(skai)
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