Wesel Fesselnder Bericht über Gewalt im Sport

Wesel · In der Aula der Weseler Musikschule wurden gestern die drei Gewinner des Konrad-Duden-Journalisten-Preises ausgezeichnet. 1. Preisträger ist der Oberhausener Dennis Betzholz (28), Redakteur des Bonner Generalanzeigers.

 Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, Programmleiter des Duden-Wörterbuchs, hielt eine interessante Rede.

Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, Programmleiter des Duden-Wörterbuchs, hielt eine interessante Rede.

Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

Der Preisträger des Konrad-Duden-Journalisten-Preises 2014 heißt Dennis Betzholz. Der 28-jährige Oberhausener überzeugte die Jury mit seiner Reportage "Das Märchen vom guten Spiel". Für den im Juni 2013 im Magazin "Stern" veröffentlichten Bericht tauschte Betzholz Notizblock und Stift mit einem Paar Fußballschuhe und stand als einziger deutscher Spieler eines türkischen Klubs in Dortmund auf dem Platz, um dem Thema Gewalt im Sport auf den Grund zu gehen. Mit seinem Wettbewerbsbeitrag setzte sich Betzholz, der als Redakteur beim Generalanzeiger Bonn tätig ist, gegen 16 weitere Teilnehmer durch.

 Die Jurymitglieder Sigrid Baum (l.) und Ulrike Westkamp gratulieren den Preisträgern Cliff Lehnen (2.v.l.), Laura Diaz und Dennis Betzholz.

Die Jurymitglieder Sigrid Baum (l.) und Ulrike Westkamp gratulieren den Preisträgern Cliff Lehnen (2.v.l.), Laura Diaz und Dennis Betzholz.

Foto: Bosmann

Der Erfolg stellte sich für den jungen Nachwuchsjournalisten nach einem großen Tiefpunkt in seinem beruflichen Leben ein. Anfang 2013 wurde er als einer von 120 Redakteuren der Westfälischen Rundschau entlassen. "Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich heute hier ausgezeichnet werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagte Betzholz nach der Ehrung in der Aula der Musik- und Kunstschule.

Den zweiten Preis erhielt Laura Diaz für ihren Beitrag "Ein halbes Kilo Mensch". In ihrem Bericht befasst sich die mit 22 Jahren jüngste Wettbewerbsteilnehmerin mit dem Leid der Eltern sogenannter "Sternenkinder", die mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm laut Gesetz nicht als Person gelten und daher nicht bestattet werden dürfen. Der dritte Preis ging an Cliff Lehnen (31) und seinen Beitrag "Dialektik der Diätetik" über gesunde Ernährung am Arbeitsplatz.

"Die Bewertungen lagen sehr nah beieinander", sagte Sigrid Baum. Die Vorsitzende der Jury und des Presseclubs Niederrhein nahm die Ehrung gemeinsam mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp vor. "Die Wettbewerbsbeiträge weisen durchweg eine hohe Qualität, einen guten Stil und hervorragenden Sprachgebrauch auf", sagte Westkamp. Der Preis würdigt eine anschauliche und bildhafte Darstellung ebenso wie den korrekten Umgang mit der deutschen Sprache.

Mit Letzterem kennt sich Dr. Werner Scholze-Stubenrecht bestens aus. Der Programmleiter des Duden-Wörterbuchs ging in seiner Festrede Eigentümlichkeiten des Sprachwandels auf den Grund.

Der auf insgesamt 3500 Euro dotierte Konrad-Duden-Journalisten-Preis wurde zum zweiten Mal vom Presseclub Niederrhein (PCN) und der Stadt Wesel verliehen. Der erste Preisträger erhielt 2000 Euro, der zweite 1000 Euro und der dritte 500 Euro. Der Festakt wurde von Schülerinnen der Musik- und Kunstschule Wesel musikalisch gestaltet.

(krsa)
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