Wesel Feine Lebensart in Wesel

Wesel · Um sich in einer Stadt richtig wohlzufühlen, muss auch das gastronomisch Angebot stimmen. In Wesel kann man durchaus lecker essen und genießen – im Tannenhäuschen beispielsweise. Zehn Leser schauten dort in die Töpfe.

 Zum Abschluss der Führung lud Hoteldirektor Oliver Scholten (stehend) die zehn RP-Leser zum stilvollen Mittagessen in den Wintergarten ein.

Zum Abschluss der Führung lud Hoteldirektor Oliver Scholten (stehend) die zehn RP-Leser zum stilvollen Mittagessen in den Wintergarten ein.

Foto: Malz, Ekkehart

Um sich in einer Stadt richtig wohlzufühlen, muss auch das gastronomisch Angebot stimmen. In Wesel kann man durchaus lecker essen und genießen — im Tannenhäuschen beispielsweise. Zehn Leser schauten dort in die Töpfe.

 Tannenhäuschen-Küchenchef Oswald Heidelbach stand den RP-Lesern gestern Mittag beim Besuch Rede und Antwort. Die meisten Gäste waren überrascht von der Enge in der Küche und der Hitze am Herd.

Tannenhäuschen-Küchenchef Oswald Heidelbach stand den RP-Lesern gestern Mittag beim Besuch Rede und Antwort. Die meisten Gäste waren überrascht von der Enge in der Küche und der Hitze am Herd.

Foto: Ekkehart malz

Keine Frage: Das Tannenhäuschen gehört in der Liga der Wellnesshotels seit Jahren zur Spitzengruppe in der Republik. Und auch die Küche des mit dem Gütesiegel Vier Sterne Superior ausgezeichneten Familienbetriebs, passt sich diesem Niveau an.

Kein Wunder, steht doch mit Oswald Heidelbach ein weit gereister Fachmann mit Erfahrung in der Sterne-Gastronomie am Herd. Ihm und seiner Crew bei der Arbeit über die Schultern zu schauen, war gestern Mittag zehn RP-Lesern vergönnt. Die hatten kürzlich an einem Gewinnspiel der Redaktion im Rahmen der Aktion "Wesel 2022" teilgenommen und freuten sich riesig, dass sie bei der Ziehung die nötige Prise Glück hatten.

Hoteldirektor Oliver Scholten, der seine Karriere mit einer Lehre zum Koch begonnen hat ("Das sind die Götter in Weiß"), war Garant für eine überaus unterhaltsame und hochinteressante Führung. Was der munteren Leserschar beim Eintritt in die Hotelküche als erstes auffiel, war die Enge. "Ich hätte mir das viel größer vorgestellt", staunte Eva Phillips und zeigte sich gleichzeitig begeistert, "wie die Köche das alles so perfekt hinbekommen."

Während Scholten davon sprach, dass im Tannenhäuschen hauptsächlich regionale und frische Zutaten verwendet werden, lief in der Küche alles wie am Schnürchen. Da wurden Schweinemedaillons fürs Abendbuffet angebraten, ein Wild-ragout vorbereitet und jede Menge Salat gründlich gewaschen. "Wie schaffen die Köche das nur, dass 50 Leute gleichzeitig bedient werden können?", wollte beispielsweise Erwin-Bernard Peters wissen.

Ganz einfach: "Fünf Köche stehen an den Tellern. Jeder macht immer den gleichen Handgriff. Einer ist für Fleisch, der andere für die Beilage, der nächste für die Deko und so weiter zuständig", erklärte Scholten. Das Team sei in der Lage, maximal 450 Gäste an einem Abend zu bewirten. "Denn sonst könnte die Qualität leiden. Und das möchten wir natürlich nicht." Weil der Genuss im Tannenhäuschen eine große Rolle spielt, werden auch alle Kuchen, Torten und Plätzchen von Meisterhand im Hause selbst zubereitet.

Die Leser erfuhren bei dem Rundgang nicht zuletzt, wie familienfeindlich die Arbeitszeiten der Köche sind. Sie beginnen zwar erst um 10 Uhr. Doch dafür arbeiten sie, abgesehen von einer zwei- bis dreistündigen Pause am Nachmittag, auch oft genug bis 23 Uhr.

"Es war für mich eine wunderbare Erfahrung, die Arbeit der Köche in einem solchen Restaurant kennenzulernen", zeigte sich nicht nur Heinz Brucks aus Hamminkeln restlos begeistert vom Besuch im Tannenhäuschen. Die Tag endete für alle mit einem leckeren Essen im Wintergarten des Hotels, das an Pfingsten 2013 sein 111-jähriges Bestehen ganz groß feiern will, wie Oliver Scholten verkündete.

(RP)
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