Wesel Fast alle wollen Kombibad am Rhein

Wesel · Stadtentwicklungsausschuss: Die Verwaltung muss den Alternativstandort Heubergbad im Blick halten und dort Untersuchungen durchführen lassen.

Auch wenn Vertreter von SPD, CDU, WfW und FDP im Stadtentwicklungsausschuss unmissverständlich deutlich gemacht haben, dass sie unter allen Umständen das Kombibad am Rhein wollen, muss die Stadt trotzdem den Alternativstandort Heubergpark im Blick behalten - und dort auch Untersuchungen durchführen lassen. Sollte am Ende der Heubergpark doch erste Wahl sein, müssen, nach Vorgabe des Amtes für Bodendenkmalspflege im Rheinland (Bonn), Sondierungsarbeiten durchgeführt werden. Die könnten sich - grob geschätzt - in der Größenordnung zwischen 150.000 bis 200.000 Euro bewegen. Diese Zahlen nannte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp im Fachausschuss. Westkamp hatte kürzlich Gespräche mit dem Amt geführt und sei dabei ausdrücklich gelobt worden, "weil wir - anders als viele andere Kommunen - im Vorfeld auf die Behörde zugegangen sind".

Im weiteren Verlauf der Diskussion machte SPD-Fraktionschef Ludger Hovest deutlich, dass er große Hoffnung auf das Gespräch der Verwaltungschefin in der Düsseldorfer Staatskanzlei habe, bei dem auch der RVR am Tisch sitzen wird. "Ich erwarte, dass man uns dort den Weg aufzeigt, wie wir das Kombibad am Rhein verwirklichen können. Eine solche Verkackeierung, wie sie bislang gelaufen ist, lasse wir uns nicht gefallen." Und wenn man der Stadt dann einen Weg aufzeige, müsse am Ende auch tatsächlich die Genehmigung stehen, so Hovest. Warum Wesel dort, wo jetzt ein asiatisches Restaurant steht, kein Hallenbad bauen könne, konnte im Ausschuss niemand nachvollziehen.

Nach wie vor für den Standort Heubergpark sind die Linken. Fraktionschef Norbert Segerath sieht unter anderem den Vorteil, dass dann die Heubergsauna weiter genutzt werden könnte. Noch keine Meinung haben sich die Grünen gebildet. Ihnen fehlen Infos, um die Standorte am Rheinbad und im Heubergbad vergleichen zu können. "Wir wollen das nicht aus dem Bauch heraus entscheiden", so Grünen-Sprecher Ulrich Gorris.

Der konnte übrigens die Kritik von Sebastian Hense (CDU) an den Grünen im Landtag nachvollziehen. Hense hatte beklagt, dass der neue Landesentwicklungsplan (LEP) maßgeblich die Handschrift der Grünen getragen habe, der eine Genehmigung für ein Kombibad am Rhein fast unmöglich gemacht habe. "Jetzt, ohne die Grünen in der Regierung, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass das am Ende doch noch was wird." Und freudig bemerkte er, dass mittlerweile auch die Fraktion WfW das Kombibad am Rheinbad favorisieren würde.

(RP)
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