Kommentar: Unsere Woche Eine Eilaktion und ein Sorgenkind

Wesel · In dieser Woche hat Wesel 120 neue Flüchtlinge aufnehmen können. Die vom Land gestellte Aufgabe, für sie eine zentrale Unterkunft zu schaffen, ist in Windeseile erledigt worden. Die Verantwortlichen sprechen von einer Notunterkunft und einer suboptimalen Lösung. Dennoch war es ganz klar eine logistische Meisterleistung, an der viele mitgewirkt haben. Wie lange die Menschen in Wesel bleiben, bis sie eventuell auf andere Orte und hoffentlich auch angenehme, private Wohnstätten verteilt werden können, kann niemand sagen. Fragen aber muss man sich, ob die Herrichtung der Landers-Hallen am Lippeglacis die einzige Aktion dieser Art bleiben wird. Immerhin kann Wesel dann auf Erfahrungen zurückgreifen. Zum Beispiel auf die To-do-Liste, die es nicht gab und erst erarbeitet werden musste. Wenn das Land den Kommunen schon überfallartig die Arbeit aufbürdet, dann sollte es ihnen auch einen Leitfaden an die Hand geben können.

Unterdessen droht dem Marien-Hospital ein Imageschaden. Weiterhin belegen täglich eingehende Leserbriefe, dass die wegen eines Großumbaus geplante Verlegung der Kapelle nicht gut ankommt. Parallel hat Ex-Chef Heinrich Schnieders harsche Kritik am Umgang der aktuellen Geschäftsführung mit ihren Mitarbeitern geübt und von Mobbing gesprochen.

Tatsache ist, dass neben dem technischen Leiter Rainer Klepping auch einige Ärzte und andere Kräfte das Haus verlassen haben. Tatsache ist auch, dass dies bei Patienten nicht unbemerkt blieb. Tatsache ist ferner, dass sich viele Sorgen machen um den Kurs der Klinik. Das kann fatale Folgen haben für die Akzeptanz des Hauses und letztlich die medizinische Versorgung in Wesel.

(RP)
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