Kreis Wesel Einbrechern das Leben schwer machen

Kreis Wesel · Im Rahmen der landesweiten Aktion "Riegel vor! Sicher ist sicherer" informiert die Polizei bis Ende der Woche Bürger im Kreis Wesel über die verschiedenen Möglichkeiten, die eigenen vier Wände vor Langfingern zu schützen.

 Spezialschlösser, die Kriminaldirektorin Heidi Fahrenholz und Polizeidirektor Utz Schmidt präsentieren, machen Einbrechern das Leben schwerer.

Spezialschlösser, die Kriminaldirektorin Heidi Fahrenholz und Polizeidirektor Utz Schmidt präsentieren, machen Einbrechern das Leben schwerer.

Foto: Malz

In seinem Wohnviertel ist Utz Schmidt, Leitender Direktor der Weseler Kreispolizeibehörde, ein bekannter Mann. Vor allem in seiner Straße wisse jeder, "bei welcher Firma ich arbeite", sagt er. Und obwohl ihn viele seiner Nachbarn kennen und er in persönlichen Gesprächen immer wieder erzählt, wichtig es sei, Häuser und Wohnungen vor Einbrechern zu sichern, steht er manchmal vor einem Rätsel. Und zwar meist in der Urlaubzeit, wenn an dem einen oder anderen Haus um 11 Uhr noch die Rollläden unten sind. "Das ist dann praktisch eine Einladung nach dem Motto: ,Hier kann ich einbrechen, da ist keiner zu Hause''", sagt er.

Auch wenn Schmidt und seine Kollegen von der Abteilung Kriminalprävention wissen, wie schwer es ist, Bürger für das Thema Einbruchschutz zu sensibilisieren, werden sie auch künftig Aufklärungsarbeit leisten. Beispielsweise im Rahmen der gestern landesweit gestarteten Aktionswoche "Riegel vor! Sicher ist sicherer". Nach der Auftaktveranstaltung im Foyer des Weseler Kreishauses werden heute und in den nächsten Tagen Kriminalbeamte an zahlreichen Orten im Kreis Bürgern verschiedene Präventionshinweise geben (siehe Zweittext). Die RP stellt die wichtigsten vor.

Beratung Wer sein Eigenheim oder seine Wohnung einbruchsicher nachrüsten möchte, sollte sich zunächst einmal von einem der drei Mitarbeiter des Kommissariats Kriminalprävention erklären lassen, wo es Schwachstellen gibt und wie diese beseitigt werden können. Für eine Terminabsprache wählen Interessenten die Nummer 0281 1074420. Die Beratung ist kostenfrei.

Kredit Um beispielsweise Türen und Fenster eines durchschnittlichen Hauses mit speziellen Schlössern nachzurüsten, müssen Eigentümer durchschnittlich mit einer Investition von 1000 bis 1500 Euro rechnen. Die Hälfte der Kosten kann übrigens mit Hilfe eines zinsgünstigen Darlehens des Landes NRW geschultert werden. Laufzeit: zehn Jahre. Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich bei Udo Tröster vom Kreis Wesel melden (Telefon 0281 2072609).

sein Bei der Aktion "Riegel vor" geht es übrigens nicht nur um Infos zur Einbruchsicherung, sondern auch darum, Bürger zu sensibilisieren, wachsam zu sein. "Wer in seinem Umfeld Personen bemerkt, die dort nicht hingehören und sich verdächtig verhalten, sollte unbedingt die Polizei unter 110 anrufen. Wir sind auf solche Hinweise angewiesen", sagt Kriminaldirektorin Heidi Fahrenholz.

hundertprozentiger Schutz Auch wenn Spezialschlösser, Zeitschaltuhren und das Abschließen von Türen in vielen Fällen ausreichen, um Langfingern von ihrem Tun abzuhalten (an jedem zweiten Objekt scheitern die Täter), gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. "Bei mir haben Unbekannte am 1. Oktober mittags die Wohnzimmerscheibe eingeworfen, während ich nicht zu Hause war", erzählt eine Weselerin (73) im Kreishaus-Foyer. Klar schmerzt es sie, dass die Einbrecher drei Perlenketten, eine Kamera und einen Tablet-PC entwendet haben. Doch den Schaden wird wohl die Versicherung begleichen. Schlimmer sei es, so sagt die Witwe, dass Fremde in ihrem Haus waren und alles durchwühlt haben. Angst, nein, die habe sie nicht. "Nur hin und wieder packt mich beim Gedanken an die Täter die Wut."

(RP)
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