Gerade erschienen 40. Kreisjahrbuch wieder eine Fundgrube

Kreis Wesel · Vielseitig wie immer und voll spannender Geschichten ist der traditionelle Geschenktipp. Michael Maas vom Vorstand der Kreisverwaltung, Kreisarchivarin Brigitte Weiler und Jutta Nagels vom Mercator-Verlag stellten den Band vor.

 Schmetterlinge und Straßenbahn zieren das neue Jahrbuch des Kreises.

Schmetterlinge und Straßenbahn zieren das neue Jahrbuch des Kreises.

Foto: KW

Wer den Niederrhein liebt und besonders den Kreis Wesel, der kommt an diesem Druckerzeugnis nicht vorbei. Wie seine 39 Vorgänger strotzt auch das neue Jahrbuch des Kreises Wesel wieder vor Geschichten, die so noch nie erzählt worden sind. Historie, Natur und Umwelt, Volkskunde, Kunst und Literatur, Gedichte und Erzählungen sowie das Sammelbecken Aus dem Kreis Wesel sind die Kategorien. Gerade die Vielseitigkeit der Themen und der Versuch, alle Kommunen des Kreises abzudecken, sind die Garanten für den Erfolg des Sammlerstücks.

Michael Maas vom Vorstand der Kreisverwaltung, Kreisarchivarin Brigitte Weiler und Jutta Nagels vom Mercator-Verlag stellten den Band am Freitag vor und sind zuversichtlich, dass sich die 3800 Exemplare des Jahrbuchs 2019 gut verkaufen werden. Laut Nagels fragen ersten Interessenten in der Regel schon Anfang November im Handel nach. Mit 14,90 Euro werden zwar zwei Euro mehr fällig als bisher, doch ist das Geld gut angelegt. 32 Männer und Frauen haben schreibend mitgewirkt, die gut 250 Seiten spannend zu füllen. Wieder musste ein halbes Dutzend Autoren vertröstet werden. Doch Weiler gibt die garantie, dass ihre Texte im 41. Jahrbuch erscheinen werden Abgabeschluss für die nächste Ausgabe ist wie immer am 15. April.

„Schmetterlinge vor der Haustür oder Was möglich ist“ lautet der Titel eines Betrags von Renate Freundt und ihrem verstorbenen Mann Gerhard. Die beiden haben vor 30 Jahren im Wald bei Wesel-Flüren begonnen, auf einem Sandacker ein bemerkenswertes Biotop zu schaffen. Ihre Geschichte soll zum Nachmachen anregen, ist sie doch ein Musterbeispiel dafür, wie dem Insektenrückgang entgegengewirkt werden kann.

Liebhaber des Schienenverkehrs kommen gleich mehrfach auf ihre Kosten. So beschäftigt sich nicht nur Verwaltungsmann Lars Rentmeister gewohnt launig mit dem Dauerbrenner Betuwe-Linie. Peter Korte blickt auf 30 Jahre ohne „Silberlinge“ und „Hippelandexpress“ zurück, Peter Lücke erzählt aus der Zeit, als in Moers noch eine Straßenbahn fuhr. Wie wichtig es ist, gerade heute das Ehrenamt zu stärken, wird am Beitrag von Willi Becks deutlich, der sich mit der 100-jährigen Geschichte der Feuerwehr in Dinslaken-Oberlohberg befasst. An den Xantener Autor Willi Fährmann erinnert Alfred Melters.

Was Menschen einander Schlimmes antun können, behandeln zum Beispiel Beiträge von Rüdiger Gollnick und Anne Prior. „Menschen zwischen den Mühlsteinen der Diktaturen“ handelt von den Schicksalen russischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter im Lager Friedrichsfeld, „Stationen der Verfolgung Dinslakener Kommunisten“ von einem weiteren düsteren Kapitel aus der NS-Zeit.

Humor kommt nicht zu kurz, wie eine Glosse von Erich Rehne beweist. Doch mehr als der Titel „Mops, Dino und Wespe oder Der neue Artenreichtum im Kreis Wesel“ sei hier nicht verraten. Wer nicht von selbst darauf kommt, worum es hier geht, es aber unbedingt wissen will, der sollte sich das Jahrbuch 2019 besorgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort