Wesel Ein "königliches" Vergnügen

Wesel · Den Charme des Rosenmontagszuges machen nicht nur liebevoll gestaltete Wagen und kreative Fußgruppen aus. Zum Gelingen des Spektakels tragen auch witzig kostümierte Jecken bei. Die RP hat einige am Café Fehr getroffen.

 Traditionell ist Rosenmontag das Café Fehr am Marien-Hospital Treffpunkt zahlreicher Jecken. Die RP mischte sich unter den "europäischen Hochadel", allerlei dienstbare Geister, Hippies und Piratenbräute.

Traditionell ist Rosenmontag das Café Fehr am Marien-Hospital Treffpunkt zahlreicher Jecken. Die RP mischte sich unter den "europäischen Hochadel", allerlei dienstbare Geister, Hippies und Piratenbräute.

Foto: Ekkehart Malz

Derart volksnah hat man die Queen und Königin Beatrix noch nie erlebt. Während die Herrscherin der Niederlande mit ihrem Raumpfleger anstößt, bändelt Elisabeth II. gerade mit ihrem Butler an, umringt von Kapitän Haddock ("Ich habe eine Verabredung mit Tim und Struppi"), einer heißen Hippie-Braut und Joker, dem widerwärtige Widersacher Batmans. Und mittendrin die Paparazzi der RP.

Vorm Café Fehr am Marien-Hospital bejubelt die gut gelaunte Truppe im Kamellenregen die Prunkwagen und Fußgruppen des Rosenmontagszugs und sind um närrische Kommentare nicht verlegen.

Kaum sind "Frau Merkel" auf dem Thron des Wagens der KG "Wir sind immer dabei" (Motto "Eulen nach Athen tragen") und einige Musikgruppen vorbei gerauscht, stoppt die ganze Sache. "Und das war jetzt der ganze Zug?" Die Queen kann's kaum fassen. "Erst hieß es, da kommen 35 Wagen und Gruppen – und jetzt das hier." Alle blicken auf Joker. Der grinst. Der Fall ist klar: "Da hast Du doch sicher Deine Finger im Spiel." Stimmt nicht. Die Batterie des Treckers, der den "Stadt-Festung Wesel"-Wagen der Landsmannschaft Schlesien Silesia zieht, hat kurz hinter Saturn schlappgemacht, muss von der Straße geschoben werden und wird anschließend per Überbrückungskabel "wiederbelebt". Doch das erfährt die "feine Gesellschaft" bei Fehr erst hinterher. Die Pause tut der Stimmung übrigens keinen Abbruch. Jemand holt neues Bier. Prost, helau! Dann kommt ein Tambourkorps um die Ecke. Die königliche Putzfrau schlägt mit der Klobürste auf den silbernen Sektkühler den Takt dazu. "Nächstes Jahr mach' ich bei denen mit."

KVC, CAW, FKK, KKG – die Abkürzungen auf den Wagen sorgen für Heiterkeit. Jetzt ist Kreativität gefragt. Den FKK beispielsweise hält man für einen "Frauen-Kaninchen-Klub". Beim Anblick der vielen "Feldmarker im Weltraum", die am Ende mit dem ersten Platz bei der Fußgruppen-Wertung belohnt werden, sieht Kapitän Haddock "nur noch Sterne. Ich glaub, ich muss nach Hause." Natürlich bleibt er. Er könnte ja was verpassen. Zum Beispiel den Prinzenwagen mit Ludger I. und Elke I. Kurz vor Ende sorgen die Heinos der Gruppe Maibom mit ihrer "Schwarzen Barbara" für Stimmung. Die Queen ist "amused", lobt zusammen mit ihren feierfreudigen Untertanen "die tolle Performance." Alle sind sich einig: "Die Heinos sind die Fußgruppe der Herzen."

Internet Mehr Bilder zum Thema unter www.rp-online.de/wesel.

(RP)
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