Hamminkeln Ein Baum mit 100 Träumen

Hamminkeln · Hamminkeln hat die zweite weihnachtliche Kinderwunschaktion gestartet. Wer Freude daran hat, Kindern in weniger begüterten Familien mit einem kleinen Geschenk große Freude zu machen, erfährt im Rathaus, wie’s geht.

Der Advent ist Zeit, in der Kinderwünsche blühen. Um so größer ist die Enttäuschung, wenn am Heiligen Abend keiner der vielen kleinen und großen Träume in Erfüllung geht, weil schlichtweg das Geld dazu fehlt. Damit in jeder Kinderstube allenfalls Tränen der Freude kullern, hat Bürgermeister Holger Schlierf gestern im Rathaus als Schirmherr die zweite Kinderwunschaktion gestartet.

Auf Etage eins reicht ein edler Nadelbaum bis unter die Decke. Geschmückt ist er mit 100, teils sehr konkreten Kinderwünschen aus Familien, deren finanzielle Mittel begrenzt sind. Übers Jugendamt und die Arge, die Hartz IV-Empfänger betreut, wurden weiße mit einem hübschen Tannenbaum bedruckte Kärtchen an Kinder geleitet, die wenig Aussicht auf einen reich bestückten Gabentisch haben.

Nummerierte Kärtchen

Die durften darauf ihren Vornamen notieren und das, was sie sich vom Christkind erwarten. Mit einer Nummer versehen, baumeln die anonymisierten Wünsche jetzt am Tannenbaum im Rathaus – einige Wunschkärtchen hängen noch – und warten darauf, von jemandem gepflückt zu werden, der Freude daran hat, Freude zu schenken.

Rita Nehling-Krüger, im Rathaus zuständig für Jugendhilfe, ist sicher, dass der Baum schnell abgeerntet ist und bis zum Freitag, 14. Dezember, ebenso viele Geschenke wie Karten im Rathaus abgegeben werden. Dort werden sie von Mitarbeiterinnen der Verwaltung liebevoll verpackt. „Wir freuen uns schon riesig auf den Tag“, sagt Elisabeth Gruber, die die Aktion betreut. Im Vorjahr, als 75 Kärtchen am Baum hingen, hatte Bürgermeister Schlierf noch zugesichert, die Karten zu übernehmen, für die sich kein Schenker finde. Diesmal belässt er’s dabei, privat ein Geschenk zu besorgen. Die Befürchtung, dass Wunschzettel hängen bleiben, ist nach der Premiere nicht mehr da. „Es gab einige, die schon im Herbst nachgefragt haben, ob und wann wieder eine Weihnachtsaktion läuft“, berichtete Elisabeth Gruber. Hamminkelner haben halt ein großes Herz. Voriges Jahr waren nach zwei Tagen alle Wunschkarten weg.

Die Wünsche sind wieder bescheiden: zwei Spucktücher fürs zwei Monate alte Baby, „eine Jeans oder eine Mundharmonika“ für einen Jungen, Holzspielzeug „ohne Batterie und Lärm“ für ein Mädchen. Damit der Wunsch auf alle Fälle in Erfüllung geht, haben pfiffige Kinder gleich die Bestellnummer notiert und das Geschäft, wo das Christkind mal nachfragen sollte.

(RP)
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