Elfriede und Heinrich Buchmann feiern Diamantene Hochzeit Glück seit 60 Jahren

Obrighoven · Elfriede und Heinrich Buchmann aus Obrighoven haben sich heute vor genau 60 Jahren in der Lauerhaas-Kirche das Jawort gegeben. Am Samstag feiert das Paar seine Diamantene Hochzeit zusammen mit knapp 100 Gästen auf dem Fonderhof. „Wir haben so viel Glück gehabt im Leben“, sagen die beiden dankbar.

„Uns ist es immer so gut gegangen“: Elfriede und Heinrich Buchmann haben auf ihrem Hof in Obrighoven ein schönes Leben gehabt. Nun feiern sie dort ihre Diamante Hochzeit.

„Uns ist es immer so gut gegangen“: Elfriede und Heinrich Buchmann haben auf ihrem Hof in Obrighoven ein schönes Leben gehabt. Nun feiern sie dort ihre Diamante Hochzeit.

Foto: Klaus Nikolei

Es ist keine zwei Monate her, da war für Reinhard Buchmann und seinen Bruder Bernd eigentlich klar, dass wegen Corona die Diamantene Hochzeit der Eltern nur im kleinsten Kreis gefeiert werden kann. Zwei Haushalte mit Abstand – an mehr war nicht zu denken.

Doch dann sank mit steigender Impfquote auch in Wesel die Inzidenz. Als von der Politik vor gut fünf Wochen schließlich in Aussicht gestellt wurde, dass Feiern unter freiem Himmel unter bestimmten Auflagen mit bis zu 100 Personen stattfinden können, war das für die Gebrüder Buchmann das Zeichen, dass nun doch mehr möglich ist.

 Elfriede von der Mark und Heinrich Buchmann haben sich 1958 beim Tanzen kennengelernt. Drei Jahre später gaben sich die beiden in der Lauerhaas-Kirche das Jawort.

Elfriede von der Mark und Heinrich Buchmann haben sich 1958 beim Tanzen kennengelernt. Drei Jahre später gaben sich die beiden in der Lauerhaas-Kirche das Jawort.

Foto: Repro kwn

Elfriede (82) und Heinrich Buchmann (84), die sich heute vor genau 60 Jahren in der Obrighovener Lauerhaas-Kirche das Jawort gegeben haben, können ihr Glück kaum fassen. „Uns ist es immer so gut gegangen. Und jetzt können wir tatsächlich unser Ehejubiläum mit der Familie, mit den fünf Enkelinnen, den Verwandten und unseren guten Nachbarn feiern“, sagt Elfriede Buchmann und lächelt. Ihr Mann nickt und sagt: „Einfach wunderbar.“ Gefeiert wird im Festzelt auf dem Fonderhof an der Wurmflakstraße allerdings nicht heute am Jahrestag, sondern am Samstag. Pfarrer Albrecht Holthuis wird ab 14.30 Uhr einen Dankgottesdienst halten, anschließend gibt es Kaffee und Kuchen, am Abend können sich die rund 100 geladenen Gäste am Buffet stärken. Danach stehen Musik und Tanz auf dem Programm.

Apropos Tanz: Beim Schützenfest in Damm haben sich die beiden 1958 kennengelernt. Heinrich Buchmann, Landwirtssohn vom Fusternberg, bat die damals 19-jährige Elfriede von der Mark höflich zum Tanz. Die Weseler Landwirtstochter hat ihm gefallen, er hat ihr gefallen. In den folgenden Wochen traf man sich auf mehreren Schützenfesten in der Region. Und es wurde wieder getanzt. Irgendwann hat es zwischen den beiden gefunkt. Seither sind sie ein Paar, haben sich 1960 verlobt und 1961 geheiratet. „Zuerst standesamtlich im Weseler Rathaus, das später dem Kaufhof weichen musste, danach in der Lauerhaas-Kirche“, erzählt Heinrich Buchmann. Gefeiert wurde anschließend im Saal Schepers an der Schermbecker Landstraße.

Nach der Hochzeit zog Heinrich Buchmann, der die Landwirtschaftsschule in Brünen besucht hatte, auf den Hof seiner Schwiegereltern am Schafweg. Die Söhne kamen 1963 und 1965 zur Welt. Heinrich Buchmanns Schwiegereltern und auch seine Eltern erwarben einige Jahre später gemeinsam den damals schon gut 200 Jahre alten Fonderhof, in dem die junge Familie ab 1968 lebte.

Während sich Elfriede Buchmann als gelernte Hauswirtschaftlerin, die übrigens auch die Brüner Landwirtschaftsschule besucht hatte, um das große Haus und die Kinder kümmerte, hatte ihr Mann auf dem Milchviehhof, auf dem viele Jahre auch Schweine gezüchtet wurden, genug zu tun. Was ihn allerdings nicht davon abgehalten hat, seinen Hobbys nachzugehen. Er war begeisterter Reiter, Mitglied in drei Schützenvereinen (Obrighoven, Lackhausen, Fusternberg), hat sich als engagierter CDU-Ratsherr einen Namen gemacht, im Weseler Posaunenchor mitgewirkt und im Reitverein St. Hubertus Obrighoven engagiert. Viele Jahrzehnte lang war er dort Vorsitzender beziehungsweise stellvertretender Vorsitzender. Kein Wunder, dass Vereinsfreunde bei den Ehejubiläen der Buchmanns stets hoch zu Ross gekommen sind und die Gastgeber in einer Kutsche zur Kirche gefahren haben.

Auch Elfriede Buchmann ist gerne geritten, war eine begeisterte Springreiterin. Lange war sie im Heimatverein aktiv und zeitweise auch dessen Vorsitzende. Sie war Erntekönigin und bei den Landfrauen aktiv. Mehrere Schützen hätten sie gerne als Königin an ihrer Seite gehabt. Doch keinem ist es gelungen, den Vogel abzuschießen.

Mit ihrem Mann unternimmt Elfriede Buchmann oft und gerne längere Radtouren in der Region. Die beiden haben gemeinsam viele Länder bereist. Sie waren in Moskau und in Polen. Allerdings stets mit Kollegen aus der Landwirtschaft. Urlaub mit den Kindern haben die Buchmanns meist in den Bergen gemacht.

2001 hat Heinrich Buchmann den Hof an seinen Sohn Reinhard übergeben. Auch in den Jahren danach hat er ihm oft beim Melken geholfen und sich auch sonst auf dem Hof nützlich gemacht. Mittlerweile ist die Herde verkauft, stattdessen baut Reinhard Buchmann noch Gemüse an: Spinat, Erbsen, Bohnen und Kartoffeln, außerdem noch Getreide, Mais und Rüben. Die Produktion von Biogas ist ein weiteres Standbein.

Doch nicht erst am Samstag wird auf dem Fonderhof richtig was los sein, sondern auch schon heute. Denn die Buchmanns erwarten im Laufe des Tages gut zwei Dutzend Nachbarn zum Kränzen. „So ist es hier Tradition. Und das ist wirklich schön“, sagt Schwiegertochter Manuela Buchmann, die aus Essen stammt und sich hier auf dem Land pudelwohl fühlt. „Hier werden Traditionen noch gelebt, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist groß. Hier bin ich glücklich.“ Elfriede Buchmann nickt und lächelt herzlich. „Genau wie wir. Wir haben es immer gut gehabt und sind dafür so dankbar.“

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