Wesel Duden-Grundschule: Verwaltung bietet Kompromiss

Wesel · Eltern aus Obrighoven und Lackhausen sind gegen Eingangsklassen mit 29 Kindern und umgenutzte OGATA-Räume.

 Hunderte Eltern und Kinder verfolgten die Sitzung des Ausschusses.

Hunderte Eltern und Kinder verfolgten die Sitzung des Ausschusses.

Foto: kwn

Schon seit Jahren haben nicht mehr so viele Zuschauer die Sitzung des Schulausschusses im Ratssaal verfolgt wie gestern. Es waren vor allem Eltern (mit Kindern) aus Obrighoven und Lackhausen, denen zwei Dinge nicht behagen: zum einen, dass künftig die Eingangsklassen mit jeweils 29 Kinder bis zum Anschlag gefüllt sein werden.

Zum anderen, dass deswegen größere Räume des Offenen Ganztages (OGATA) zu Klassenräumen umfunktioniert werden sollen und Teile der Nachmittagsbetreuung in kleinere Klassenräume umziehen müssen. Das jedenfalls ist nach Überzeugung von Schuldezernent Daniel Kunstleben die beste Lösung. Er könne zwar verstehen, sagte er im Ausschuss, dass Eltern - und auch die Schulleitung - es gerne sehen würden, wenn in den Eingangsklassen 26 i-Dötzchen sitzen würden.

Aber: "Es wird dazu kommen, dass Eltern klagen und am Ende vom Verwaltungsgericht Recht bekommen. Und dann werden die Klassen trotzdem jeweils 29 Kinder haben. Und es werden nicht die Kinder nachrücken, die auf der Warteliste oben stehen, sondern die, deren Eltern erfolgreich geklagt haben", so Kunstleben. Das sei beispielsweise kürzlich an der ebenfalls stark nachgefragten Fusternberger Gemeinschaftsgrundschule so gewesen. Dort hatte sich die Schulleitung entschlossen, zwei 1. Klassen mit je 26 Kinder zu bilden.

Enttäuschte Eltern klagten und bekamen Recht. "Und in der Schule auf dem Fusternberg, die vergleichsweise wenige Räume hat, klappt das. Und Räume werden dort sowohl für den Unterricht, als auch für den Ganztag genutzt", erklärte der Dezernent. Ob alles auf dem Fusternberg tatsächlich so gut funktioniert, wurde jedenfalls von einigen Ausschussmitgliedern stark bezweifelt. Ihnen lägen andere Informationen vor, erklärten sie am Rande der Sitzung.

Diese wurde übrigens kurz unterbrochen, um dem erst vor zwei Wochen ins Amt gehobenen Schulpflegschaftsvorsitzenden Rolf Kühn die Möglichkeit zu geben, seine Sicht der Dinge kund zu tun. Doch anders als in einem offenen Brief, den er an alle Fraktionen geschickt hatte, war von seinem Wunsch nach Bildung einer dritten Eingangsklasse nicht mehr die Rede. Kühn gab sich dipolomatisch und zeigte sich mit dem Vorschlag des Dezernenten zufrieden, in einem Gespräch mit Schulverwaltung und Schulleitung gemeinsam eine Lösung zu finden. Diese Lösung, befürchten kritische Insider, dürfte so aussehen, dass die Verwaltung sagt, wo's langgeht. Die Probleme werden bleiben, da es auch künftig Eltern aus allen Stadtteilen zur Schule am Nussbaumweg zieht und diese viele Absagen erteilen muss.

(RP)
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