Ortstermin in Dingden-Lankern Nach tödlichem Unfall: Schranken sollen kommen

Dingden-Lankern · Der unbeschrankte Bahnübergang Lankernbrok, auf dem am 24. April ein Pkw von einem Zug der Linie „Der Bocholter“ erfasst wurde, soll möglichst bald „technisch mit Halbschranken gesichert“ werden. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins mit Fachleuten. Bis dahin bleibt er für Fahrzeuge gesperrt. Bei dem Unglück starben drei Senioren in dem Auto.

 Bei dem Unfall auf dem Bahnübergang Lankernbrok starben am 24. April drei Senioren.

Bei dem Unfall auf dem Bahnübergang Lankernbrok starben am 24. April drei Senioren.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel

Wie Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski am Donnerstag mitteilte, traf sich am Mittwoch aufgrund des tragischen Unfalls vor zwei Wochen eine Kommission an dem Bahnübergang in Dingden-Lankern, um über das weitere Vorgehen zu beraten. An dem Termin nahmen unter anderem Mitarbeiter der Stadt Hamminkeln, der Polizei, der Bezirksregierung Düsseldorf, Vertreter der Bahn, des Eisenbahnbundesamtes und des privaten Eisenbahnverkehrsunternehmens Abellio teil. Zuvor hatten unter anderem Anwohner gefordert, den Übergang mit Halbschranken nachzurüsten.

Bei den Gesprächen stellte sich heraus, dass es bis zum Tag des tödlichen Unfalls am 24. April zuletzt im Zeitraum 2013 bis 2015 drei weitere Verkehrsunfälle an diesem Bahnübergang gab. Aus diesem Grund sei der Bahnübergang, der mit Andreaskreuzen versehen ist, bisher als unauffällig eingestuft worden.

Die Vertreterin von Abellio informierte die Anwesenden dann allerdings darüber, dass es allein im Monat April zwei Beinahe-Unfälle gegeben habe, die nur durch Notbremsungen des Zuges vermieden werden konnten. Da diese Beinahe-Unfälle nicht registriert werden, waren diese Vorfälle den beteiligten Behörden bisher nicht bekannt. Allen Teilnehmern fiel übrigens der rege Verkehr zur Gärtnerei Klötgen auf, der zur Zeit der Besichtigung herrschte.

Das gesamte Gremium ist zu dem Ergebnis gelangt, dass „eine technische Sicherung des Bahnübergangs als langfristige Maßnahme angesetzt werden muss“, so Romanski. Bis diese Sicherung kommt, soll der Übergang für Autos geschlossen werden. Nur Radfahrer und Fußgänger können dort die Gleise weiterhin queren. Autofahrer können künftig den technisch gesicherten Bahnübergang Poterey nutzen, der keine zwei Minuten entfernt liegt. Übrigens wird auch der Bahnübergang Niebingsweg geschlossen, weil dort Ausweichverkehr befürchtet wird.

Desweiteren wurde die Verkehrssituation im Einmündungsbereich auf der L 602 und dem Lankernbrok betrachtet und festgestellt, dass von der L 602 die neue Beschilderung aus erkennbar sein muss. Entsprechende Schilder sollen aufgestellt werden. Auch soll in dem Bereich der Kurve bis hinter dem Einmündungsbereich des Kniebingswegs auf die L 602 aufgrund der geänderten Verkehrssituation die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde begrenzt werden.

„Positiv ist zu vermelden, dass die zukünftige technische Sicherung des Bahnübergangs vereinbart ist. Die zeitweilige Schließung des Bahnübergangs trägt den aktuellen Erkenntnissen Rechnung und ist im Sinne der vorrangigen Sicherheit der Verkehrsteilnehmer vernünftig“, betont der Hamminkelner Verwaltungschef Romanski. „Die Maßnahmen werden in den nächsten Tagen durch die zuständigen Behörden umgesetzt.“

(kwn )
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