Schermbeck Die Welt mit anderen Augen sehen

Schermbeck · Das Schermbecker Ehepaar Große Brinkhaus vermittelt einen internationalen Schüleraustausch.

 Drei Austauschschüler und einige Gasteltern besuchten gestern das Schermbecker Rathaus, wo sie von Bürgermeister Mike Rexforth begrüßt wurden.

Drei Austauschschüler und einige Gasteltern besuchten gestern das Schermbecker Rathaus, wo sie von Bürgermeister Mike Rexforth begrüßt wurden.

Foto: hs

Gasteltern holen frischen Wind und neue Sichtweisen in ihr Leben. Diese Erfahrung machen derzeit Schermbecker, Dorstener und Weseler Familien. Sie haben sich bereiterklärt, acht Jugendlichen einen bis zu einjährigen Aufenthalt in einer deutschen Familie zu ermöglichen. Unterstützung bei der Vermittlung der Gastschüler gab es vom Verein AFS Interkulturelle Begegnungen. Als ehrenamtliche Mitarbeiter des lokalen AFS-Komitees Wesel-Emmerich-Bocholt suchten die Schermbecker Andrea und Frank Große Brinkhaus, deren Sohn Tobias in den Jahren 2005/2006 an einem Austausch in die USA teilgenommen hatte, Gasteltern. So kamen die Japanerin Momoe, die Neuseeländer James und Anton, der Brasilianer Bernardo, der Uruguayer Bruno und die Kolumbianerin Juliana hierher.

Für die sechs Austauschschüler ist die Zeit in Deutschland kein Urlaub und auch keine Sprachreise, sondern eine tiefgreifende Kulturerfahrung. Wesentlicher Bestandteil der Austauschprogramme ist der Besuch einer weiterführenden Schule in Deutschland. Momoe, James, Bernardo und Anton besuchen die Schermbecker Gesamtschule, für deren Offenheit gegenüber dem Projekt es gestern viel Lob von Andrea Große Brinkhaus gab. Alle Gastschüler sind eifrig bemüht, die deutsche Sprache zu erlernen. Die 17-jährige Momoe wird zweimal wöchentlich von ihren Gasteltern, der Familie Giel, zur Volkshochschule nach Bottrop gebracht, um dort an einem Deutschkursus für Ausländer teilzunehmen.

In ihren Familien lernen die Gastschüler bis zu ihrer Rückkehr in ihr Heimatland im Januar 2019 die typische deutsche Lebensweise kennen. Dabei sammeln sie Eindrücke von Alltagsgepflogenheiten in einer Intensität, wie sie ein Lehrbuch niemals vermitteln kann, zumal sie angehalten sind, sich aktiv am Familienleben zu beteiligen. Gastschülerin Momoe hat beim Netzwerk der Georgsgemeinde schon den ihr bislang unbekannten Tanz in den Mai kennengelernt und zur Osterzeit Eier bunt bemalt. Der 18-jährige Bernardo nahm mit Anna Kleinsteinberg an einer Maitour mit etwa 80 jungen Leuten nach Dorsten teil und durfte seine Dammer Gasteltern Claudia und Thomas Kleinsteinberg nach Berlin begleiten.

(RP)
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