Schermbeck Die SPD nominiert Brodel und signalisiert Geschlossenheit

Schermbeck · Wahl-Marathon bei den Sozialdemokraten: Herausforderer Ralph Brodel mit 17 von 21 Stimmen gewählt. Alles klar für Kandidaten für die 13 Wahlbezirke.

 Das ist das personelle Angebot der SPD für die 13 Schermbecker Kommunalwahlbezirke – darunter Bürgermeisterkandidat Ralph Brodel (hinten rechts).

Das ist das personelle Angebot der SPD für die 13 Schermbecker Kommunalwahlbezirke – darunter Bürgermeisterkandidat Ralph Brodel (hinten rechts).

Foto: HS

Seit Donnerstagabend steht offiziell fest, dass die SPD mit Ralph Brodel im Mai antritt, um der CDU das Bürgermeisteramt zu entreißen und Nachfolger von Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter zu werden. Mit zwei Stunden war die Sitzung eine der kürzesten Kandidaten-Aufstellungen bei der SPD seit der kommunalen Neuordnung. "Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen", erinnerte Manfred Knappernatus an die mitternächtliche Kür bei Hecheltjen vor zwei Jahrzehnten.

Nachdem Bürgermeister Grüter, vorzeitig auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte und damit die Zusammenlegung der Kommunal- und Bürgermeisterwahl in Schermbeck ermöglicht hatte, kam die SPD in Zugzwang. Sie präsentierte Anfang Oktober Ralph Brodel als einzigen Kandidaten. Dabei blieb es am Donnerstagabend. Es gab keinen Konkurrenten. Der 51-jährige Diplom-Sozialwirt, Journalist und PR-Manager erhielt bei der von Manfred Knappernatus geleiteten Wahl von 21 stimmberechtigten Mitgliedern 17 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme. Drei Genossen enthielten sich der Stimme.

"Ich will gestalten und nicht noch mehr verwalten", war die Kernbotschaft an die Basis, wobei Brodel sich besonders mit den von ihm ausgemachten Schwächen der CDU auseinandersetzte. Der Union warf angesichts ihres holprigen Auswahlverfahrens für den Bürgermeisterkandidaten "wenig demokratisches Verfahren" vor. "Die CDU kann offensichtlich machen, was sie will", sagte Brodel, ehe er sich den Defiziten in der Führung der Verwaltung zuwandte, die von vielen Bürger "wie ein anderer Kontinent" betrachtet werde. "Wir müssen alle mitnehmen", gab Brodel als Marschrichtung für sein eigenes Handeln aus und kündigte Bürgerversammlungen an. "Mehr Schermbeck – mehr Zukunft!", lautete Brodels Devise.

Auch die Kandidaten für die 13 Kommunalwahlbezirke wurden ohne Gegenkandidaten gewählt. Sie waren vom SPD-Vorstand vorgeschlagen worden. Im Wahlkreis (WK) 1 tritt der 55-jährige Rechtsanwalt Joachim van Aken für die SPD an. Die weiteren Kandidaten: WK 2: Rijntje Prus, 69, Rentnerin; WK 3: Jörg Juppien, 57, Rentner: WK 4: Michael Göbel, 52, Kaufmännischer Angestellter; WK 5: Daniela Schwitt, 66, Hausfrau; WK 6: Ralph Brodel, 51, Journalist und PR-Berater; WK 7: Jörg Pachura, 47, Finanzspezialist; WK 8: Petra Felisiak; 52 Krankenschwester; WK 9: Eva-Maria Zimprich, 60, Hausfrau; WK 10: Dieter Michallek, 54, Elektromeister; WK 11: Doris Schiewer, 65, Rentnerin; WK 12: Stefan Franzke, 46, Diplom-Ingenieur; WK 13: Michael Fastring, 45, Kommunalbeamter beim Kreis Wesel.

Daniela Schwitt wurde mit 18 von 21 Stimmen erneut zur SPD-Kandidatin für den Weseler Kreistag gewählt. Sie tritt für eine dritte Wahlperiode an. Ihr Vertreter ist Joachim van Aken.

(hes)
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