Hamminkeln Die Operation Wertherbruch schmerzt

Hamminkeln · Viele Autofahrer tun sich noch schwer mit der Einbahnregelung aus Richtung Loikum. Die Umwege sind weit,aber inzwischen ausgeschildert. Genervte Anwohner am Isseldeich klagen über massiven Schleichverkehr.

 Wertherbruch ist derzeit nur auf weiten Umwegen zu erreichen. Raus kommt man aus Richtung Loikum, umgekehrt aber nicht rein. Von der B 67 aus geht gar nichts. Es bleibt nur die Wertherbrucher Straße.

Wertherbruch ist derzeit nur auf weiten Umwegen zu erreichen. Raus kommt man aus Richtung Loikum, umgekehrt aber nicht rein. Von der B 67 aus geht gar nichts. Es bleibt nur die Wertherbrucher Straße.

Foto: Straßen NRW/Bosmann

Im kleinen 1000-Seelen-Dorf Wertherbruch herrscht seit Anfang dieser Woche Ausnahmezustand. Die ramponierte Lebensader Provinzialstraße wird fit gemacht für die Zukunft. An beiden Enden sind Bautrupps angerückt, um im Auftrag von Straßen NRW die Großoperation Sanierung in Angriff zu nehmen. Dieser Eingriff ist naturgemäß mit unliebsamen Nebenwirkungen verbunden. So gab's gleich zu Beginn unverträgliche Begegnungen in der Baustelle. "Die akuten Konfliktfälle konnten aber durch Flexibilität der Bautrupps gelöst werden", sagte gestern Andreas Kunert von Straßen NRW.

Das Problem: Die Ortseinfahrt aus Richtung Loikum ist gesperrt. Auf dem Abschnitt zwischen Schulstraße und Mussumer Straße (L 605), auf dem die maroden Straßenränder ertüchtigt und Schadstellen im Asphalt ausgebessert werden, geht es derzeit nur noch in eine Richtung. Nämlich raus aus dem Dorf. In umgekehrter Richtung heißt es: Einfahrt verboten! Die roten Schilder mit dem weißen Querbalken deuten unmissverständlich darauf hin.

Aber längst nicht alle halten sich dran. "Manche meinen, das sind bunte Bilder auf Holzpfosten", so Straßenbauer Kunert. So standen sich Traktor und Lkw auf der schmalen Trasse plötzlich gegenüber, und nichts ging mehr. Arbeiter hätten dann mit gutem Willen kurzerhand die Baken beiseite geräumt und Platz geschaffen. Auch manche Anwohner führen noch unbeirrt in dem Glauben, für sie gelte die Einbahnregelung nicht. Aber auch sie müssen sich bis auf weiteres mit weiten Umwegen anfreunden.

Auf dem Isseldeich klagen genervte Anwohner über massiven Schleichverkehr, manche sprechen von "gefühlten 800 bis 1000 Autos am Tag". Dabei hat Straßen NRW die "Durchfahrt verboten". Die Überwachung, ob die Regeln auch eingehalten werden, sei aber nun mal Aufgabe der Polizei, so Kunert. Es gebe auch den gegenteiligen Wunsch im Café Seerose, den Isseldeich formal wieder zu öffnen, weil die Baustelle den Kundenstrom von der Autobahn abschneide.

Am anderen Ende des Dorfes ist Ruh'. Da ist die Ader komplett dicht, und es bleibt nur der Umweg über Haldern oder Mussum.

(RP)
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