Wesel/Nairobi Die Kinder in Kenia freuen sich über die Hilfe aus Deutschland

Wesel/Nairobi · RP-Mitarbeiterin Klara Ventz (19) aus Blumenkamp arbeitet seit vier Wochen an einer Schule und in einem Kinderheim in Nairobi und berichtet über ihre Erfahrungen. Weseler unterstützen sie.

RP-Mitarbeiterin Klara Ventz aus Blumenkamp ist nach dem Abitur für ein halbes Jahr nach Kenia geflogen. Dort arbeitet sie in einer Schule. Für die RP schildert die 19-Jährige nun ihre ersten Eindrücke.

"Jambo!" Das ist hier in Kenia auf Swahili die typische Begrüßung. Vier Wochen lebe ich nun schon in Nairobi. Hier mache ich ein Praktikum im Watoto Wema Centre. Das ist Swahili und bedeutet "Heim der Guten Kinder". Das Centre besteht aus einem Kinderheim und einer Schule, die von der Vorschule bis zur 2. Klasse unterrichtet.

Ich wohne in einer wundervollen kenianischen Familie mit tollen Gasteltern und drei netten Gastgeschwistern. Am Wochenende wird in Buru Buru, dem Ortsteil in dem ich wohne, das Wasser abgestellt. Glücklicherweise hat mir meine Gastmama geduldig gezeigt, wie ich per Hand meine Kleidung und ohne fließend Wasser duschen kann.

Das klingt natürlich alles sehr einfach, ist aber bei einem riesigen Haufen von dreckiger Wäsche nicht zu unterschätzen. Die ersten Tage hat das ordentlich Muskelkater nach sich gezogen. Besonders viel Spaß macht es mir, abends mit meiner Gastfamilie zu kochen. Egal, ob kenianisch oder deutsch. Ugali, eine Art Maismehlpampe, wird hier fast jeden Tag mit Tomaten und Sukuma Wiki gegessen, ähnlich wie Spinat. Ich habe schon sehr viel erlebt und gelernt. Trotzdem passiert oft noch etwas völlig Unerwartetes. Den Weg ins Heim und in die Schule schaffe ich mittlerweile jeden Tag ohne größere Pannen. Erst muss ich ein Matatu, eine Art Mini-Van, nehmen und mit dem Fahrer über den Preis diskutieren. Dann fahre ich mit dem Piki-Piki, eine Art Motorrad-Taxi, weiter. Ich helfe den Lehrerinnen in der Babyklasse, der Vorschule und in der ersten Klasse. Ich stelle Aufgaben, korrigiere und erkläre. Die Schule geht von 8 bis 16 Uhr. In der Mittagspause essen und spielen die Kinder. Danach regele ich die Zahnputzzeit, damit die kleineren Kinder mindestens einmal am Tag ihre Zähne putzen.

Im Moment sind Ferien. Also sind auch die Kinder im Heim, die sonst auf eine weiterführende Schule gehen. Insgesamt sind mehr als 35 Kinder von drei bis 17 Jahren da. Wir spielen Fußball, puzzeln, lesen oder versuchen uns an der "Slackline".

Momentan warten wir noch auf die neuen Betten vom Schreiner. Durch den Lions Club konnten bisher knapp vier Betten inklusive Matratzen und Bettzeug finanziert werden. Leider brauchen wir noch mehr, da manche Kinder zu zweit in einem Bett schlafen. Wenn die Betten fertig sind, werde ich sie mit den Kindern zusammen bemalen. Auch die Außenfassade des Heims werden wir streichen. Den Kindern macht es Spaß, selber mithelfen.

Dank einer großzügigen Spende von Altana können noch mehr ältere Kinder auf weiterführende Schulen gehen und eine Berufsausbildung anstreben. Es gibt noch ein weiteres Projekt, für das noch Geld fehlt. Für den Ausbau der Waschräume fehlen ca. 500 Euro. Die Kinder haben Plumpsklos, was an sich nicht tragisch ist. Aber die Wände bestehen nur aus einer Mauer und sind nicht richtig abgedichtet. Zudem fehlen Mülleimer. Es gibt keine richtigen Duschen, sondern nur Plastikfolien. Hinter der Folie steht ein Eimer Wasser. Auch hier sind die Wände nicht dicht. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden, da der Verein Watoto Wema seinen Sitz in Deutschland hat.

Kontakt per Mail: watoto.wema@ yahoo.com; Spendenkontodaten unter www.watotowema.net

(vent)
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