Wesel Der Sonnenflecken-Forscher aus Wesel

Wesel · Astronomie ist die Leidenschaft von Gerd-Lutz Schott – vor allem die dunklen Flecken auf der Sonnenoberfläche.

 Faszinierende, fast schon unwirkliche Bilder von der Sonne macht Gerd-Lutz Schott, der sich seit gut 40 Jahren mit der Astronomie beschäftigt.

Faszinierende, fast schon unwirkliche Bilder von der Sonne macht Gerd-Lutz Schott, der sich seit gut 40 Jahren mit der Astronomie beschäftigt.

Foto: Schott

Astronomie ist die Leidenschaft von Gerd-Lutz Schott — vor allem die dunklen Flecken auf der Sonnenoberfläche.

 Diese Aufnahme ist keine drei Wochen alt. Die Ausschnitte heben die unterschiedlich großen Sonnenflecken hervor.

Diese Aufnahme ist keine drei Wochen alt. Die Ausschnitte heben die unterschiedlich großen Sonnenflecken hervor.

Foto: Schott

Gerd-Lutz Schott ist die Begeisterung für das, was er tut, sichtlich anzumerken. Seit gut 40 Jahren ist die Astronomie die große Leidenschaft des 68-jährigen Weselers. Wobei es ihm besonders die Erforschung der Sonnenflecken angetan hat. Schon im Kindesalter begann bei Schott das Interesse an der Wissenschaft von den Gestirnen. Im Alter von neun Jahren lebte er zwei Jahre lang in Ecuador, war von den Beobachtungen, die er damals am Himmel machte, fasziniert.

 Täglich widmet sich Gerd-Lutz Schott dem Studium der Sonnenflecken.

Täglich widmet sich Gerd-Lutz Schott dem Studium der Sonnenflecken.

Foto: Koster, Karin (kost)

Heute bildet er gemeinsam mit Hans-Gerd Biesemann aus Büderich die Weseler Astronomische Arbeitsgemeinschaft (WAAG). Schott bedauert es ein wenig, dass es auf dem Gebiet der Astronomie kaum Nachwuchs gibt. Neben der Sternwarte in Büderich befindet sich in Wesel nur noch eine weitere Station — im Garten von Schott an der Fichtenstraße. "Es ist schwierig, heutige junge Menschen für dieses Hobby zu begeistern. Unsere oberflächliche Zeit ist vielleicht ein Grund dafür", sagt er.

Das Studium der Sonnenflecken interessiert den Hobby-Astronomen nun seit etwa 32 Jahren. Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf der sichtbaren Sonnenoberfläche. Ihre Ursache sind in Magnetfeldern zu suchen, wobei sie in einem Zyklus von durchschnittlich elf Jahren auftreten. Manche Sonnenflecken erreichen eine Größe, die es den Menschen erlauben, sie etwa bei einem Sonnenuntergang mit bloßem Auge zu erkennen.

Da stehen Schott schon ganz andere Hilfsmittel zur Verfügung. Ein kleiner und ein großer Refraktor stehen auf der Terrasse seines Hauses. Das kleinere Zielfernrohr gehört bei jedem Urlaub des Weselers zum Gepäck, um gute Bilder machen zu können. Denn der oft wolkenverhangene Niederrhein ist nicht unbedingt ein ideales Gebiet, um den Himmel so intensiv zu beobachten, wie Schott es tut. Zahlreiche Accessoires der Geräte hat sein Mitstreiter Hans-Gerd Biesemann eingebaut, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind — Hauptsache, es funktioniert und hilft bei den Sonnenbeobachtungen.

Aktuell sind es zwei Erscheinungen, die Gerd-Lutz Schott beschäftigt haben. Zum einen war es der Komet Lovejoy, der am 10. Januar zu sehen war, und jüngst waren es Sonnenflecken, die schon aufgrund ihrer Größe nicht alltäglich waren. Einer von ihnen erreichte einen Durchmesser von 31000 Kilometern. Erstaunlich.

(RP)
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