Schwerpunkt Katholikentag Der Niederrhein in Münster

Wesel · Viele Menschen aus der Region werden das viertägige Fest aktiv mitgestalten, etwa beim großen Chorkonzert am Donnerstag.

 Fahnen mit dem Katholikentags-Motto "Suche Frieden" vor dem St.-Paulus-Dom zu Münster. Morgen am späten Nachmittag beginnt dort der 101. Deutsche Katholikentag.

Fahnen mit dem Katholikentags-Motto "Suche Frieden" vor dem St.-Paulus-Dom zu Münster. Morgen am späten Nachmittag beginnt dort der 101. Deutsche Katholikentag.

Foto: epd

Niederrhein Mehr als 1000 Veranstaltungen an fünf Tagen an gut 100 verschiedenen Orten in Münster: Selbst für einen Katholikentag ist das eine Art Rekord, freut sich Professor Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In seiner Heimatstadt kommen die deutschen Katholiken zum 101. Treffen dieser Art ab Mittwochabend zusammen. Und schon am zweiten Tag, dem Feiertag Christi Himmelfahrt, kommt es zu zwei Veranstaltungen mit den meisten Mitwirkenden. Mehr als 4500 Sänger aus dem ganzen Bistum Münster werden zum Eröffnungsgottesdienst und zum großen Chorfestival erwartet. Ein nicht unerheblicher Teil kommt vom Niederrhein.

Viele Sänger waren jetzt zur Niederrhein-Generalprobe in den Xantener Dom gekommen. Nicht alle Sänger hatten an diesem Samstag Zeit, aber so schlimm sei das nun auch wieder nicht, beruhigt die neue Organistin der Weseler Großgemeinde St. Nikolaus und neue Regionalkantorin Annegret Walbröhl und schmunzelt: Wer nicht ganz so firm sei, der solle halt leise mitsingen und sich mittragen lassen, ist der Rat der in Alpen wohnenden Kirchenmusikerin.

Ihr Xantener Regionalkantor-Kollege Matthias Zangerle zeigte sich nach der Probe ebenfalls zufrieden. Er hatte das Probenkonzert am Klavier begleitet und befand, dass die Hausaufgaben in den 18 Chören zwischen Herongen und Kevelaer, Ginderich und Homberg gut gemacht worden seien. So steht es auch auf der Homepage der Xantener Viktor-Gemeinde.

Die ersten Noten für die Auftritte am Himmelfahrtstag, so Annegret Walbröhl, hatte es bereits Ende des vergangenen Jahres gegeben. "Himmelwärts und ausgesandt" ist das Thema des Pontifikalamts mit dem gastgebenden Bischof Felix Genn. Die Gemeindechöre aus dem gesamten Bistum werden bei der Messe mitwirken.

Um fürs Einsingen um 9 Uhr und den 10-Uhr-Gottesdienst auf dem Münsteraner Schlossplatz fit zu sein, heißt es, am Himmelfahrtstag früh aufzustehen. Je nach Entfernung starten die Busse um 6 oder 7 Uhr, teilweise auch noch früher. Dafür gibt es nach dem Eröffnungsgottesdienst ein wenig Zeit, bis die Sänger das große Chorkonzert ab 16 Uhr gestalten. "Peace for the World - Singen für eine friedvolle Welt" ist im Programmheft als "Konzert der Superlative" überschrieben. Gut 4500 Mitwirkende aus 138 kirchlichen Chören werden einen großen musikalischen Bogen von Schütz über Händel bis Ruhama spannen. Höhepunkt ist die Uraufführung des "Münster-Halleluja", das Diözesankantor Ulrich Grimpe, der in Xanten auch die Probe geleitet hat, zu einem Gotteslob-Halleluja (zu finden unter 175,4) geschrieben hat - 16-stimmig, das ist schon eine Herausforderung. Mitwirkende sind auch die Dombläser am Paulusdom in Münster.

Mit dem großen Eröffnungsgottesdienst kommt der erste Katholikentag in Münster seit 1930 richtig in die Gänge. Zu den über 1000 Terminen gehören 300 Konzerte, Kabarettveranstaltungen, Filmvorführungen, Kunstausstellungen und Tanzprojekte, knapp drei dutzend "Große Podien" mit Menschen, die in Staat und Kirche(n) etwas zu sagen haben und die den Kern eines jeden Kirchentags bilden, sowie gut 160 Diskussionsforen. 135 Veranstaltungen tragen das Wort "Frieden" im Titel. Neben den 4500 Sängern gibt es 3000 Mitwirkende. Fast alle 27 Ortsbischöfe werden erwartet. Und für eine Kirchenmeile haben sich 330 kirchliche Organisationen und Institutionen angemeldet. Nicht alle, so heißt es ausdrücklich im Programm, verträten die Meinung der offiziellen Veranstalter. Besondere Gottesdienste feiern zum Beispiel am Freitagmittag die St.-Sebastianus-Schützenjugend. Später am Tag gibt es dann "go(o)d news" für Jugendliche mit Pfarrer Karsten Weidisch sowie die Vorstellung der kirchlichen Vereine aus dem Kreisdekanat Wesel.

Eine schöne Geste zudem: Es wird täglich Kinderbetreuung geben. Mit dabei: Schüler des Berufskollegs Placidahaus der katholischen Kirchengemeinde St. Viktor in Xanten.

(RP)
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