Wesel Der Chefkardiologe geht in den Ruhestand

Wesel · "Den Schritt von Göttingen nach Wesel vor 22 Jahren habe ich nie bereut", sagte Dr. Guido Sold. Seit 1992 war er am Evangelischen Krankenhaus Wesel tätig, zuerst als Oberarzt und später als Chefarzt der Abteilung Innere Medizin-Kardiologie. Im Rahmen einer Feierstunde im Preußen-Museum wurde der Mediziner gestern offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

 Dr. Guido Sold (Mitte) mit seinen beiden Nachfolgern - Dr. Wolfram Kalitschke (l.) und Dr. Rüdiger Schmidt.

Dr. Guido Sold (Mitte) mit seinen beiden Nachfolgern - Dr. Wolfram Kalitschke (l.) und Dr. Rüdiger Schmidt.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Auf besonderen Wunsch Solds hielt Prof. Dr. Ernst Peter Fischer aus Heidelberg einen fachlichen Gastvortrag zum Thema "Als das Neue noch neu war - oder: Andreas Vesalius und die Revolution in den Wissenschaften". Das Interesse an der Renaissance und am Humanismus zeichnet Dr. Sold aus, der sich neben seinem Beruf als Kardiologe als Medizinhistoriker betätigt und seiner Leidenschaft für Alte Musik nachgeht. Das von Sold gegründete Instrumentalensemble Convivium Musicale Wesel begleitete den Festakt auch musikalisch.

"Ist es Zufall oder Fingerzeig, dass wir 2014 den 500. Geburtstag und 450. Todestag von Andreas Vesalius feiern und Sie heute verabschieden?" fragte Rainer Rabsahl. Der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses würdigte Dr. Solds langjähriges, verdienstvolles Wirken als Kardiologe und sein Engagement für die Medizinhistorie.

Dr. Winfried Neukäter, ärztlicher Direktor der Klinik, blickte zurück auf den Werdegang des 1949 in Ludwigshafen geborenen Kardiologen, der die nicht-invasive Kardiologie und Angiologie am Evangelischen Krankenhaus etabliert und die Echokardiologie weiterentwickelt hat. Durch die von Sold vorangetriebene Zusammenarbeit mit der Neurologie sei die Schlaganfallbehandlung modernisiert worden.

Pflegedienstleiter Michael-Hans Nühlen hatte für seinen humorvollen Vortrag im Internet recherchiert und dabei Überraschendes über Dr. Sold und dessen musikalisches Hobby zutage gefördert. "Fachkompetenz, Integrität, Toleranz und ehrliche Zuwendung waren der Nährboden für das Vertrauen Ihrer Patienten", sagt Dr. Rüdiger Schmidt, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Nephrologie. Für die Zusammenführung beider Abteilungen habe Dr. Sold wichtige Grundlagen gelegt.

Auf Dr. Sold folgen Dr. Wolfram Kalitschke und Dr. Rüdiger Schmidt.

(RP)
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