Verbindung zwischen Wesel, Hamminkeln und Bocholt „Der Bocholter“ soll Ende 2021 elektrisch fahren

Hamminkeln · Die Bahn bereitet den Ausbau der Linie Wesel-Hamminkeln-Bocholt intensiv vor. Erste Aufträge sind schon vergeben. Außerdem hat der Hamminkelner Rat den Neubau der Grundschule Mehrhoog beschlossen.

 „Der Bocholter“ soll Wesel, Hamminkeln, Dingden und Bocholt als Elektrozug verbinden.

„Der Bocholter“ soll Wesel, Hamminkeln, Dingden und Bocholt als Elektrozug verbinden.

Foto: Abellio

„Der Bocholter“ soll als Elektrozug am 12. Dezember 2021 auf die Strecke von Wesel über Hamminkeln und Dingden nach Bocholt pendeln. Diese Feinplanung der Bahn nannte Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) jetzt im Rat der Politik. In einem Schreiben des Anlagen- und Projektmanagements der DB Netz AG wird der aktuelle Stand erläutert. Teils liegen schon Planfeststellungen für die Streckenabschnitte vor.

Für die drei Bahnübergänge auf Hamminkelner Gebiet ist das Verfahren innerhalb der DB Netz AG weit fortgeschritten. Dass es konkret mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke wird, zeigen die ersten Vergaben für Bauleistungen (Oberleitungsarbeiten und vorbereitende Vegetationsarbeiten).

Auch die Bauüberwachungs- und Sicherungsleistungen sollen zeitnah vergeben werden. Dazu nennt die Bahn einen Zeitplan. Demnach wird ab Anfang Januar 2021 mit den Kabeltiefbauarbeiten begonnen. Alle Bautätigkeiten sind fürs nächste Jahr vorgesehen.

Bahnfahrer müssen sich auf Vollsperrungen der Strecke Wesel-Bocholt einrichten: vom 23. Dezember 2020 bis 6. Januar 2021 – an den Weihnachtsfeiertagen sowie Neujahr fahren die Züge aber – sowie vom 3. bis 11. April 2021 und vom 5. Juli bis 12. Dezember 2021 lauten die vorgesehenen Daten.

Weiterer wichtiger Beschluss des Stadtrats war am Donnerstag der Neubau der Grundschule Mehrhoog. Eigentlich war alles gesagt. Doch mit einer Steigerung von 6,5 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 8,5 Millionen 2019 und dem finalen Sprung heute auf den Fixpreis von 11,1 Millionen Euro gehört das Projekt zu den Großinvestitionen der Stadt.

Außerdem wird der Auftragsübernehmer, die Goldbeck-Gruppe, die Betriebsführung für zehn Jahre leisten und dafür insgesamt 1,3 Millionen Euro erhalten – ohne Extra-Beschluss. Vor dem Hintergrund, dass die Steuerprognosen Hamminkeln schwer treffen, ist Ärger programmiert. Doch so kurz vor der Kommunalwahl gab es kein Wanken bei der Ratsmehrheit, auch wenn die Qualität des Neubaus Maßstäbe für andere Hamminkelner Schulen setzt, die künftig viel Geld kosten werden.

Geradezu genüsslich breitete Martin Wente (FWI) ein weiteres Kapitel seiner Dauerkritik an dem Projekt aus. Er beklagte, dass eine „Bestandsanierung nie eine Chance“ gehabt hätte, die Nutzung der Gebäude konsequent schlecht geredet worden sei. Wente hatte dazu ein Projekt von Goldbeck ausgegraben, bei dem in Hamminkelner Größenordnung ein altes Schulgebäude saniert worden sei. „Auch da kann man das beste pädagogische Konzept umsetzen“, sagte er.

Michael Möllenbeck (SPD) wandte sich gegen „diese Schlechtrednerei“, Dieter Wigger (CDU) riet, „die Chance zu ergreifen“ und Johannes Flaswinkel befand, dass „die Geduld der Eltern zur Neige geht“. Ergebnis: nur eine Gegenstimme (FWI) und zwei Enthaltungen (CDU) – der Neubau kann kommen.

(thh)
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