Im Dorf Bislich Denkmalschutz soll Sportplatz prüfen

Wesel · In Bislich muss an der Mühlenfeldstraße nach einem merowingischen Gräberfeld gesucht werden.

 Ein Ort für Fußballromantiker: Blick auf die Sportanlage des SV Bislich an der Mühlenfeldstraße.

Ein Ort für Fußballromantiker: Blick auf die Sportanlage des SV Bislich an der Mühlenfeldstraße.

Foto: Klaus Nikolei

Befindet sich unter der alten Sportanlage in Bislich an der Mühlenfeldstraße ein merowingisches Gräberfeld aus dem sechsten bis neunten Jahrhundert? Dieser Frage müssen Experten nachgehen, bevor die alte Sportanlage weiter entwickelt werden kann. Der alte Sportplatz in Bislich an der Mühlenfeldstraße wird nicht mehr gebraucht, sobald der im Bau befindliche Kunstrasenplatz am Dorfrand eröffnet wird. Was wird dann aus dem alten Sportplatz? Die Politik will die Bürger bei dieser Frage beteiligen. Die CDU äußerte bereits den Vorschlag eines Bürgerparks, die Fraktion „Wir für Wesel“ kann sich weiter auch Wohnnutzung vorstellen. Die Frage ist allerdings, ob sich historische Schätze unter dem Sportplatz befinden. Aus einer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss geht hervor, dass nach Beendigung des Spielbetriebs in Bislich Gräben auf dem Sportplatz gezogen werden sollen, um ein mögliches Gräberfeld aufzuspüren.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung spricht am morgigen Mittwoch, 8. Mai (16.30 Uhr, Ratssaal) über die künftige Nutzung des Sportplatzes. Mit der Fertigstellung des neuen Kunstrasenplatzes am Feldwicker Weg ist laut letzter Verwaltungsvorlage frühestens im Juli 2019 zu rechnen. Für die Nutzung des alten Platzes wird ein offener Diskussionsprozess, idealerweise durch Experten moderiert, empfohlen.

Das beteiligte Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege vermutet laut Verwaltungsvorlage, dass das merowingische Gräberfeld sich auf den Fußballplatz erstreckt. Eine Wohnbebauung würde dies an dieser Stelle deutlich erschweren. Geplant ist, dass schon vor Start der Diskussionen über eine künftige Nutzung untersucht wird, was unter der Erde liegt. Erste Untersuchungsversuche waren nicht erfolgreich, wie aus der Verwaltungsvorlage hervorgeht: „Eine zunächst vorgesehene und nicht in die Bodenstruktur eingreifende Magnetometerprospektion hat sich leider als nicht geeignet erwiesen, weil der Boden durch den Einbau einer Drainage bis zur Tiefe von zirka 60 Zentimetern deutlich verändert wurde“, heißt es im Verwaltungsbericht. Jetzt sollen Gräben bei helfen.

(sep)
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