Wesel Den Niederrhein aus luftiger Höhe genießen

Wesel · Samstag und Sonntag lockten die Flugtage zahlreiche Besucher zum Flugplatz Römerwardt. Das bunte Programm ließ keine Wünsche offen.

 Nichts für schwache Nerven: Der Sturzflug der T6 Harvard Warbird war sicherlich einer der Höhepunkte der Flugsportveranstaltung.

Nichts für schwache Nerven: Der Sturzflug der T6 Harvard Warbird war sicherlich einer der Höhepunkte der Flugsportveranstaltung.

Foto: Ekkehart Malz

Langsam und dann immer schneller setzt sich der Propeller in Bewegung. Ohrenbetäubender Motorenlärm dröhnt über den Flugplatz Römerwardt. Der Pilot bringt die Broussard in Startposition. Das Flugzeug rollt an und wenig später erhebt sich der Flieger mit erstaunlicher Leichtigkeit in die Lüfte.

 Die Rundflüge über Wesel, Xanten und dem Hafen Emmelsum mit dieser Broussard-Propellermaschine waren sehr begehrt.

Die Rundflüge über Wesel, Xanten und dem Hafen Emmelsum mit dieser Broussard-Propellermaschine waren sehr begehrt.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Broussard gehörte am Wochenende zu den Stars bei den Großen Flugtagen der Luftsportfreunde Wesel auf dem Flugplatz Römerwardt. Das Flugzeug wurde Anfang der 50er Jahre im Auftrag der französischen Armee gebaut. Bei einem Rundflug mit an Bord waren auch Eckhard Berthin und Ehefrau Sonja. "Wir sind fast jedes Jahr hier, haben uns aber nie getraut, an einem Rundflug teilzunehmen", erzählte das Ehepaar aus Wesel nach der glücklichen Landung. "Der Flug war überraschend angenehm. Ich habe mir das viel wackeliger vorgestellt", sagt Eckhard Berthin.

Über den Rhein nach Xanten mit dem Archäologischen Park, über Bislich und den Hafen Emmelsum führte der Flug mit der französischen Propellermaschine. Auch Sebastian Hülsebusch und seine Frau Diana hatten sich zu einem Flug mit dem Oldtimer entschieden. "Der Flug ist ein Geburtstagsgeschenk für mich", berichtete der Familienvater. Ein eigenes Flugzeug samt Pilotenschein wäre für ihn die Erfüllung eines Traumes. Töchterchen Ronja (2) wusste noch nicht so recht, was auf sie zukommt, doch die Eltern waren guter Hoffnung, dass auch ihr der Flug viel Spaß machen wird. Die lauten Motorengeräusche schienen die Kleine jedenfalls nicht zu stören.

"Das Wetter ist zum Fliegen ideal", freute sich Achim Strobel. Der Vorsitzende der Luftsportfreunde Wesel hatte die Flugtage mit seinem Team organisiert. Fluglehrer Sascha Hübers zeichnete für das abwechslungsreiche Flugprogramm mit vielen Gastflugzeugen, Vorführungen und Rundflügen verantwortlich. Schon bei der Eröffnung am Samstag herrschte reger Betrieb auf dem Flugplatz. Als Höhepunkt wurden Tandem-Fallschirmsprünge aus einer Antonov angeboten. Das Skydive-Team aus Stadtlohn hatte den größten Doppeldecker der Welt nach Wesel gebracht. Sehenswert war auch die Gyrocopter-Flotte von Ralf Sowinski, der neben Marl in Wesel seinen festen Standort hat. Der "Gyro" oder auch Tragschrauber ist eine Mischung aus Helikopter und Flächenflugzeug. Die Modellfluggruppe Wesel führte die unterschiedlichsten Modellflugzeuge vor, die ihren großen Vorbildern bei Formationsflügen in der Luft zum Verwechseln ähnlich sahen.

Auch für die kleinen Besucher wurde bei den Flugtagen vom Bungee-Trampolin bis zur Hüpfburg einiges geboten. Auf einem Parcours konnten Kinder Runden mit einem Quad drehen. Für Modellbauer waren ganze Bastelsets im Angebot.

(krsa)
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